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Duell der "Bullen"-Jäger als Samstag-Schlager

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Im Duell der ersten "Bullen"-Jäger zwischen dem drittplatzierten SK Sturm Graz und dem Tabellenzweiten Rapid Wien steht am Samstag viel auf dem Spiel. Die Steirer könnten im Kampf um einen Europacup-Startplatz nach Punkten zu den Gästen aufschließen, die Hütteldorfer müssen darauf achten, den derzeit sechs Zähler betragenden Abstand zum Meister aus Salzburg nicht größer werden zu lassen.

Für den Samstag-Schlager ist alles angerichtet. Die UPC-Arena ist mit rund 15.300 Besuchern erstmals in diesem Frühjahr ausverkauft und die Spannung nicht nur aufgrund der Tabellenkonstellation gegeben. In den jüngsten zehn Spielen feierte Sturm Graz fünf, Rapid vier Erfolge. Die bisher letzte Partie der beiden in Graz am 18. Oktober brachte Brisantes. Im Finish sah der Rapidler Jelavic wegen Kritik "gelb-rot" und dazu wurde ein reguläres Salihi-Tor zum 1:1 wegen Abseits annulliert.

Damals hieß der Schiedsrichter Schörgenhofer, diesmal pfeift Einwaller. Und mit dem Tiroler sowie der Paarung Rapid gegen Sturm war auch schon einiges los. Am 7. März 2008 (2:1) verhinderte er mit einem Fehlpfiff die Grazer Führung, stellte zuerst Jantscher, dann Muratovic vom Platz und verhängte im Finish einen umstrittenen Elfer, den die Hütteldorfer durch Hofmann zum Heimsieg nutzten. Sturm gegen Rapid oder umgekehrt garantiert fast immer Aufregendes.

Daher freut sich auch schon ein alter Sturm-Fuchs auf eine Neuauflage. "Diese Partie wird richtig geil. Die Rapidler liegen uns, sie verstecken sich nicht, sondern spielen offensiv, das kommt uns zugute", meinte der routinierte Stürmer Mario Haas, dem die Statistik recht gibt. Der bisher letzte Erfolg der Grünweißen in Graz gegen Sturm liegt schon einige Zeit zurück. Auf dem Weg zu ihrem 32. Meistertitel gab es am 2. März 2008 vor vollem Haus ein 2:0.

Aktuell sind die Blackies gut in Schuss. Sie sind seit acht Runden (4-4-0), seit dem 1:2 in Wien am 25. November gegen Rapid, ungeschlagen und haben daheim seit dem 0:2 am 21. November gegen SV Ried nicht mehr verloren. Dazu kam das 2:0 im Cup gegen Salzburg. "Wir sind bereit für Rapid und gut in Form", sagt Sturms Coach Franco Foda trotz des ersten Punkteverlusts 2010 am vorigen Wochenende in Wr. Neustadt (0:0).

Spiele gegen Rapid seien immer Spiele zweier Teams auf Augenhöhe, mit knappen Ausgängen und viel Emotionen. "Neben Salzburg ist Rapid die stärkste Mannschaft, aber daheim können wir jeden schlagen. Es werden die Tagesform und Kleinigkeiten entscheiden", sagte Foda, der von seiner Truppe fordert, dass sie präsent, selbstbewusst und 90 Minuten konzentriert ist. "Ich hoffe auf ein gutes Spiel, einen Sieg und darauf, dass der Schiedsrichter keine Fehlentscheidung trifft."

Jetzt schon auf die Tabelle zu schauen, habe keinen Sinn. "Wir waren vor dem Start ins neue Jahr elf Punkte hinter Rapid und haben acht Zähler aufgeholt. Wir sind wieder im internationalen Geschäft, aber am Samstag wird diesbezüglich keine Entscheidung fallen, abgerechnet wird nach der 36. Runde", sagte der Deutsche, dessen Widerpart Peter Pacult nach dem 2:0 im Wiener Derby von einen kleinen "Befreiungsschlag" für den einen oder anderen seiner Spieler spricht.

"Die Stimmung war schon vor dem Austria-Spiel nicht schlecht, aber mit dem Erfolgserlebnis stieg natürlich bei jedem das Vertrauen in sich selbst", meinte der Wiener, dessen Schützlinge in Graz von 1.500 mitgereisten Fans unterstützt werden. Es werde auch diesmal eine enge Sache, glaubt der Rapid-Feldherr. Um Punkte mitzunehmen, seien Ballsicherheit, das Setzen von spielerischen Akzenten sowie eine gewisse Sicherheit und Aggressivität im Spiel nach vorne notwendig.

Auf den Samstag-Schlager freut sich schon Raimund Hedl, der wieder für Helge Payer (Handentzündung/wurde Freitag aus Spital entlassen) im Tor stehen wird. "Egal, ob ich viel oder wenig zu tun bekomme, wichtig ist, dass wir nicht mit leeren Händen heimfahren. Aber dort hängen die Trauben höher als anderswo. Außerdem ist Sturm in Form", sagte der Torhüter, der sich für den Sonntag-Hit Austria gegen Salzburg ein X wünscht.

Weniger als der volle Erfolg im Derby, der erste Dreier in der Liga 2010, haben Pacult die Diskussionen über die Elfer-Pfiff, der zur 1:0-Führung Rapids geführt hatte, gefallen. "Wir Trainer und die Vereine müssen aufhören, jede Entscheidung drei Tage lang anzuzweifeln und zu diskutieren, das hilft keinem", meinte der Rapid-Trainer, der für regelmäßige Gespräche mit den Schiedsrichtern plädiert. "Wir wollen ihnen helfen, es gibt auch schon kleine Verbesserungen." Keiner solle sich über Entscheidungen beklagen, denn strittige Pfiffe gebe es da wie dort.

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