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Ex-ÖFB-Kapitän Scharner zeigte sich enttäuscht

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Paul Scharner war die Enttäuschung über die verlorene Kapitänsschleife bei der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft deutlich anzumerken. Während der Dienstag-Pressekonferenz auf einem Podium mit Teamchef Dietmar Constantini gab sich der Wigan-Legionär noch zurückhaltend, deutlicher formulierte er seinen Unmut kurz danach.

Gestört hat den 29-Jährigen unter anderem, von seiner eigenen Absetzung über die Medien erfahren zu müssen. "Das war nicht der richtige Weg, das habe ich ihm in unserem Gespräch am Montag gesagt", erzählte Scharner, dem auch missfiel, dass der Teamchef in diesem Zusammenhang zuerst das Gespräch mit seinem Berater Valentin Hobel gesucht hatte. "Er kann ja auch mich anrufen. Ich bin eine eigene Person."

Constantini präsentierte Montagmittag Marc Janko als neuen Kapitän. Der Mannschaft überbrachte der Tiroler die Botschaft am Dienstag beim Frühstück, was bei Scharner ebenfalls für Verwunderung sorgte. Außerdem sah sich der Niederösterreicher als Opfer der Medien. "Scheinbar ist der Kapitän in den österreichischen Medien der Watschenmann", vermutete der England-Legionär und setzte fort: "Übertrieben gesagt: Ein Scharner steht keinem Menschen als Kapitän gut zu Gesicht."

Er selbst hatte sich in seiner Zeit als Kapitän nichts vorzuwerfen - auch keine taktischen Verfehlungen gegen Spanien, wie sie Constantini geortet hatte. "Da war ich in der zweiten Hälfte vielleicht vier Mal in der gegnerischen Hälfte", betonte der 29-fache Internationale. Auch seine damals getragene Haarpracht rechtfertigte Scharner. "Das ist eben Marketing, damit man im Gespräch bleibt. Bei mir gibt es ja keine Sex-Affären oder Alkohol am Steuer."

Auf der Pressekonferenz hatte der Ex-Austrianer die Bedeutung des Spielführers relativiert: "Im Endeffekt ist es eh wurscht, wer Kapitän ist. Ich war nur Ersatzkapitän für Pogatetz. Wer weiß, was rausgekommen wäre, wenn ich Einser-Kapitän gewesen wäre", sagte Scharner, ohne diesen Gedanken weiter auszuführen.

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