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Handball-Team soll zusammen bleiben

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Sichtlich gezeichnet von einem umfangreichen Ausflug ins Wiener Nachtleben sind Österreichs Handballer am Freitagnachmittag noch einmal aufs Spielfeld der Stadthalle zurückgekehrt. Nicht um zu spielen, sondern um die EM Revue passieren zu lassen. Ob das EM-Erfolgsteam zusammen bleibt, steht noch in den Sternen. Die großen Stützen dürften dem ÖHB-Team aber auf dem Spielersektor erhalten bleiben.

Die nächsten großen Aufgaben stehen schließlich schon vor der Tür, am Sonntag erfolgt die Auslosung der Play-off-Partien der WM-Qualifikation, die Endrunde 2011 in Schweden ist nur eine Hürde entfernt. Das größte Fragezeichen steht hinter dem Verbleib von Teamchef Dagur Sigurdsson, bei den Spielern könnten vor allem Matthias Günther und Bernd Friede aus familiären und beruflichen Gründen ihre Laufbahnen im Nationalteam beenden. Aber auch da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.

"Ich denke, die Mannschaft wird im Großen und Ganzen zusammenbleiben", glaubt Markus Wagesreiter. Patrick Fölser hat bereits nach dem 31:30 gegen Russland klar und deutlich erklärt, dass er entgegen ursprünglicher Pläne weiterhin fürs Team spielen möchte. Kapitän Viktor Szilagyi, der sich so wie der Rest des Teams einen Verbleib von Sigurdsson wünscht, wollte sich so kurz nach EM-Ende noch nicht wirklich festlegen, wie es weitergeht.

"Das ist noch kein Thema. Wir warten jetzt einmal, was die kommenden Wochen bringen, wie sich alles entwickelt. Ich kann nur sagen, dass es mir irrsinnig Spaß macht, mit der Mannschaft zu spielen und zu arbeiten. Ich hoffe, dass alles so bleibt wie es war." Die Bilanz des Kapitäns fiel nach dem sensationellen neunten Platz natürlich positiv aus. "Wir haben unsere Ziele erreicht. Wir wollten die Hauptrunde erreichen, das war unser ganz großes Ziel. Und wir wollten den Handballsport ein bisschen beliebter machen und für Aufsehen sorgen. Das alles haben wir geschafft", meinte Szilagyi.

ÖHB-Präsident Gerhard Hofbauer strich die Rolle von Sigurdsson im Erfolgspuzzle hervor, "mit ihm haben wir das große Los gezogen". Aber Hofbauer wies auch Generalsekretär Martin Hausleitner einen "nicht unwesentlichen Anteil am Erfolg" zu. Hausleitner zog hingegen den Hut vor der Mannschaft: "Ich habe höchste Achtung davor, wie die Spieler ihre Leistung in die Höhe geschraubt haben."

Ganz unfallfrei ist die Feier, die vor allem im Lokal Platzhirsch über die Bühne ging, nicht verlaufen, Michael Knauth verlor die Hälfte eines Vorderzahns. Da halfen auch die Sonnenbrillen im Piloten-Stil nichts, die sich die Handballer auf dem Weg zum Fototermin in der Stadthalle um je einen Euro bei einem Straßenhändler gekauft hatten. Ein paar Extra-Euro wird es für die Handballer aufgrund ihrer Leistungen bei der EM geben. "Übers Finanzielle haben wir Stillschweigen vereinbart, aber es wird sicher eine Belohnung geben", so Hausleitner.

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