oe24.at

Olympiakos gab Referee Schuld an Heimniederlage

Teilen

Zlatan Ibrahimovic in Stuttgart und Howard Webb in Piräus haben am Mittwoch in den Achtelfinal-Hinspielen der Champions League Heimsiege vereitelt. Stürmer Ibrahimovic bewahrte mit seinem Tor zum 1:1 Titelverteidiger FC Barcelona vor der ersten Auswärtsniederlage in der Königsklasse seit 2008. Und der englische Referee annullierte kurz Schluss Olympiakos den Ausgleich zum 1:1 gegen Bordeaux.

Statt einer rot-weißen Jubiläumsparty nach dem 200. Europacup-Auftritt der Griechen, entlud sich im Hexenkessel namens Karaiskakis-Stadion die Wut und der Zorn über den Unparteiischen von der britischen Insel. Der englische Unparteiische Webb verwehrte dem Treffer des Italieners Enzo Marescas die Anerkennung, weil der Engländer Matt Derbyshire davor ein Foul an Bordeaux-Keeper Cedric Carrasso begangen haben soll.

"Ich glaube, der Schiedsrichter war überfordert. Er dachte, wir spielen gegen einen englischen Verein, aber die Girondins kommen aus Frankreich. Vielleicht war Webb als Kind ein Bordeaux-Anhänger", ärgerte sich Olympiakos-Verteidiger Vasillis Torosidis und Stürmer Lomana Lua Lua, der einst in England in Portsmouth gespielt und zwei große Ausgleichschancen verjuxt hatte, meinte: "Das Tor hätte zählen müssen, es war kein Foul. Das Resultat ist ungerecht, aber wir können es im Rückspiel noch ausbessern."

Das sah Michael Ciani, der Torschütze der Franzosen, natürlich ein bisschen anders als der Mann aus Zaire. "Wir haben verdient gewonnen, obwohl es ein sehr enges und ausgeglichenes Spiel war", sagte der 25-Jährige, der schon auf das Rückspiel am 17. März im Stade Chaban-Delmas schielt. "Wir werden mehr Platz vorfinden und sollten wir dann so gut spielen wie diesmal, steigen wir ins Viertelfinale auf."

In Stuttgart war nicht der Referee, sondern Ibrahimovic schuld, dass der wiedererstarkte VfB dem großen Favoriten kein Bein stellte. Der Stürmer traf kurz nach der Pause im Nachschuss zum 1:1 und prolongierte damit den Auswärtslauf der Katalanen in der Champions League. Sie sind jetzt zehn Spiele in fremden Stadien (vier Siege, sechs Remis) unbesiegt. "Das Resultat ist relativ positiv für uns, aber wir wissen, dass wir uns verbessern müssen, wollen wir Titel gewinnen", resümierte Barca-Coach Jep Guardiola.

Die Schwaben mussten sich keinen Vorwurf machen. Vor der Pause ließen sie mit ihrer Leidenschaft und Mentalität die Qualität von Messi, Iniesta und Co. nicht zur Entfaltung kommen, sie agierten kompakt, lauffreudig, taktisch diszipliniert und gingen durch einen Kopfball von Cacau auch völlig verdient in Führung. "Wir können zufrieden sein, wir boten eine Klasse-Leistung", war der Brasilianer zufrieden. Das 2:0 wäre möglich gewesen, aber es fiel eben nicht. Am Ende war letztlich auch Glück dabei, als der Referee nach einem Ibrahimovic-Schuss und Handspiel Cristian Molinaros keinen Elfer gab.

Die Stuttgarter, die in drei Wochen im Camp Nou unbedingt einmal treffen müssen, lieferten eine wirklich gelungene Vorstellung ab. "Es gibt nur wenige Mannschaften, die gegen Barcelona punkten. Ein Unentschieden ist ein gutes und ehrenvolles Resultat, aber nicht optimal. Die erste Hälfte war gut, mit hohem Engagement von unserer Seite. Es fehlte das zweite Tor. Beim 1:1 haben wir nicht gut verteidigt", sagte der Schweizer VfB-Trainer Christian Gross, unter dem die Schwaben ihre Formkrise abgeschüttelt haben.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.