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Paraguays Teamchef macht Lucas Barrios WM-Hoffnung

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Die WM-Chancen von Lucas Barrios, des Torjägers von Borussia Dortmund, sind weiter gestiegen. "Mir scheint es nicht logisch, auf einen wichtigen Spieler zu verzichten", sagte Paraguays Fußball-Teamchef Gerardo Martino am Dienstag in einem Radiointerview in der Hauptstadt Asuncion, wenige Tage nachdem der in Argentinien geborene Barrios die paraguayische Staatsbürgerschaft angenommen hatte.

Martino wollte die WM-Nominierung von Barrios zwar nicht bestätigen, sagte aber, er wolle sie in Erwägung ziehen. "Es dürfen Spekulationen angestellt werden", erklärte der Coach. Medien spekulieren, Barrios könne in Südafrika den WM-Platz einnehmen, der eigentlich für Salvador Cabanas "reserviert" war. Der Stürmer von America Mexico war im Jänner bei einem Streit in einer Bar in Mexiko-Stadt durch einen Kopfschuss schwer verletzt worden und wird trotz rapider Erholung nicht an der WM teilnehmen können.

"Die WM wartet auf dich", schrieb das Portal des Radiosenders "1 de Marzo" dieser Tage über Barrios. Unter den paraguayischen Fans ist die eventuelle Nominierung des Dortmunders allerdings äußerst umstritten. Bei einer Umfrage der Zeitung "Ultima Hora" sprach sich immerhin ein Drittel aller Leser entschieden gegen eine Berücksichtigung des 25-jährigen Stürmers aus.

Für Paraguay spielen bereits drei eingebürgerte Argentinier: Jonathan Santana (VfL Wolfsburg) sowie die Mittelfeldspieler Sergio Aquino (Libertad Asuncion) und Nestor Ortigoza (Argentinos Juniors Buenos Aires). Barrios hat zudem Konkurrenz "aus dem eigenen Hause", denn der argentinische Mittelstürmer Jonathan Fabbro von Guarani Asuncion ließ sich jüngst mit Blick auf die WM ebenfalls einbürgern.

Die Kritik wird in Paraguay auch von der Tatsache genährt, das Coach Martino ebenfalls aus dem Nachbarland Argentinien kommt. Aber der spielt den Unmut vieler Paraguayer ironisch herunter. "Man wird mich nicht deshalb aufhängen, weil ich viele eingebürgerte Spieler einsetze, sondern nur dann, wenn wir verlieren sollten", betonte der Teamchef.

Barrios, der vor seinem Wechsel in die Bundesliga zunächst in seinem Geburtsland und dann in Chile und Mexiko auf Torjagd ging, hüllt sich vorerst in Sachen WM-Nominierung in Schweigen. Der Mann, der in Lateinamerika "Pantera", der Panther gerufen wird, beteuert, er habe sich nicht allein wegen der WM einbürgern lassen. Er sei stolz darauf, die Nationalität seiner Mutter angenommen zu haben.

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