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Rapid will auch nach dem Derby vor Austria stehen

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Selbst wenn die Chance auf den Gewinn des österreichischen Fußball-Meistertitels praktisch dahin ist - für den SK Rapid steht am Mittwoch (20.30 Uhr/live ORF1 und Sky) im ausverkauften Horr-Stadion gegen die Austria viel auf dem Spiel. Schließlich fällt im 293. Derby drei Runden vor Schluss eine Vorentscheidung darüber, welcher der beiden Erzrivalen die Saison als Nummer eins von Wien abschließt.

Der seit elf Meisterschaftspartien ungeschlagene Rekordmeister, dem nur noch ein Treffer zum 500. Derby-Tor in der Liga fehlt, liegt derzeit mit einem Punkt Vorsprung auf die "Veilchen" auf Platz zwei. Geht es nach Trainer Peter Pacult, dann soll sich auch nach dem Match am Verteilerkreis nichts daran ändern. "Wir wollen auf jeden Fall vor der Austria bleiben", lautet die Devise des 50-Jährigen, obwohl die Salzburger in diesem Fall vorzeitig Meister wären, sollten sie aus der Dienstag-Partie in Kapfenberg als Sieger hervorgehen.

Der Ausgang des Spiels im Franz-Fekete-Stadion hat laut Pacult keinen Einfluss auf die Rapid-Taktik, vielmehr gehe es darum, die Austria in Schach zu halten. Dabei könnte Rapid wie zuletzt in Salzburg auf eine Formation mit Nikica Jelavic als Solo-Spitze setzen. Im Tor wird wieder Raimund Hedl stehen, auch wenn Helge Payer am vergangenen Wochenende in der Ostliga bei den Amateuren sein Comeback nach überstandener Handverletzung gab.

Allerdings spielen personelle Planspiele und taktische Raffinessen in einem Match gegen die Violetten ohnehin nur eine untergeordnete Rolle, behauptete der Rapid-Coach. "In einem Derby hängt viel von der Tagesverfassung ab, davon, wer seine Nerven besser in den Griff bekommt. Da spielen auch Statistiken keine Rolle."

Die triste Rapid-Bilanz von nur 2 Siegen aus 25 Partien im Horr-Stadion interessiert Pacult herzlich wenig. Viel wichtiger ist dem Coach, dass seine Kicker ihre Qualitäten abrufen und selbst initiativ werden. "Rapid wird immer versuchen, das Spiel selbst zu gestalten. Wir fahren nicht hin und warten, was der Gegner macht."

Für Pacult hat das Derby einen höheren Stellenwert als ein Kräftemessen mit Salzburg, "weil zuletzt in Salzburg zwar viele Zuschauer waren, aber nur unsere Fans Stimmung gemacht haben. Das wird am Mittwoch anders sein." Wenn auch das Heimrecht für die Austria spricht, so hat Rapid immerhin den Vorteil einer zwei Tage längeren Pause. "Doch so ein Spiel wird nicht über die körperliche Seite, sondern über den Kopf entschieden", erklärte Pacult.

Unkonzentriertheiten in der Defensive wie zuletzt beim 5:3 gegen Kapfenberg könne man sich nicht mehr leisten. "Mir ist es lieber, wir bekommen einmal drei Tore als wir verlieren dreimal 0:1. Aber die Spieler wissen, dass sie einige Male zu weit vom Gegner weg waren", sagte Pacult im Hinblick auf seine Abwehrspieler.

Zu denen zählt auch Hannes Eder, der ein Angebot aus der Schweiz ausschlug und bei Rapid einen Vertrag zu verbesserten Konditionen bis 2012 unterschrieb. "Ich habe mich auch anderwärtig umgeschaut, aber es ist kein Geheimnis, dass ich gerne bleibe. Es ist honoriert worden, dass ich mich nach meiner Verletzung zurückgekämpft habe", meinte der Innenverteidiger.

Während mit dem Tiroler alles unter Dach und Fach ist, gibt es bei den Verhandlungen mit Branko Boskovic keine Fortschritte. Zudem läuft Rapid Gefahr, den angeblich von Benfica umworbenen Jelavic im Sommer zu verlieren. "Damit beschäftige ich mich nicht. Wenn das der Fall wäre, könnte ich es eh nicht ändern, und wenn nicht, wäre es sehr gut", sagte Pacult.

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