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Stevens nach Salzburgs Sieg in Kärnten unzufrieden

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Titelverteidiger Red Bull Salzburg liegt nach dem 2:0 bei Austria Kärnten weiter sechs Punkte vor Rapid an der Bundesligaspitze und ist nun seit 18 Runden ohne Niederlage. Der glanzlose Erfolg sorgte aber bei Trainer Huub Stevens für Missstimmung: "Ich kann mit dieser Leistung nicht zufrieden sein, wenn wir über das gesamte Match sprechen." In der ersten Hälfte sei Kärnten klar besser gewesen.

Dass die Kärntner vor dem Match 51 und danach sogar 54 Punkte vom Tabellenführer trennten, davon war in den ersten 45 Minuten wahrlich nichts zu sehen gewesen. Erst der Kopfball-Treffer von Simon Cziommer in der Nachspielzeit brachte die "Bullen" auf die Siegerstraße. "Dass wir mit 1:0 in die Pause gegangen sind, das war glücklich, hat aber natürlich auch mit Klasse zu tun. Nach der Pause waren wir dann besser, haben das Spiel und das zweite Tor gemacht. Doch mit unserer Qualität muss man auch die erste Hälfte dominieren", forderte Stevens von seinen Mannen, die er eindringlich davor warnte, noch einmal eine so schwache Hälfte abzuliefern. "Wenn man so spielt, wie wir hier in der ersten Halbzeit aufgetreten sind, dann bekommen wir noch viele Probleme in der Meisterschaft."

Sein Kapitän und Tormann Eddie Gustafsson schlug in dieselbe Kerbe. "Am Ende haben wir drei Punkte geholt, wir haben aber nicht wie ein Meister gespielt. Wir hatten in der ersten Hälfte viele Ballverluste", analysierte der Schwede. "Wir müssen jetzt denken, dass jedes Spiel ein Finale für uns ist, das wir gewinnen müssen. Um das zu erreichen, müssen wir aber besser spielen als heute."

Kärnten-Tormann Andreas Schranz hielt seine Elf mit mehreren Glanzparaden lange im Spiel, doch beim Tor von Cziommer war er ebenso chancenlos wie beim zweiten Gegentreffer von Somen Tchoyi, der in Minute 88 nach Lochpass von Leitgeb Innenverteidiger Elsner aussteigen ließ und dann eiskalt abschloss. "Wir waren die erste Hälfte nicht schlechter als Salzburg, haben aber in der 46. Minute so ein dummes Tor bekommen. Nach der Pause haben wir zwei Chancen ausgelassen, die Salzburger dann im Konter zugeschlagen. Die Leistung war in Ordnung, aber im Endeffekt haben wir leider 0:2 verloren", lautete der Kommentar des an der Hüfte angeschlagenen Schlussmannes.

Der Rückstand der Kärntner, die 31 ihrer jüngsten 39 Liga-Spiele (bei sechs Remis) verloren haben, auf den Tabellenvorletzten aus Kapfenberg beträgt sieben Runden vor Schluss weiter 14 Punkte, da die nun schon seit sieben Runden sieglosen Steirer in Mattersburg trotz einer starken Leistung in Hälfte eins 1:3 (1:1) verloren. Damit haben die Burgenländer nur noch einen Zähler Rückstand auf den Tabellenfünften Wiener Neustadt, der beim LASK ein 1:1 (1:0) erreichte. "Wir sind nun einen Punkt hinter Wiener Neustadt, wir wollen am Mittwoch auswärts gegen sie ungeschlagen bleiben", gab Mattersburg-Coach Franz Lederer, der in seinem 192. Liga-Spiel als Mattersburg-Coach seinen 250. Punkt verbuchte, bereits die Zielsetzung für dieses Duell aus.

Der nächste Prüfstein für den seit vier Runden ungeschlagenen LASK ist bereits am kommenden Dienstag auswärts Rapid. Gegen den Rekordmeister könnte eine ähnlich schwache Leistung wie in der ersten Hälfte im Heimspiel am Samstag fatal enden. "Wiener Neustadt war in der ersten Hälfte überlegen, sie haben uns und den Ball laufen gelassen. Wir sind so weit weggestanden, wir sind nicht einmal zum Foulen gekommen", kritisierte Trainer Helmut Kraft, dessen Kabinenpredigt in der Pause Wirkung zeigte. "In der zweiten Hälfte haben wir uns gefangen, Zweikämpfe gewonnen und Chancen herausgespeilt. Auch wenn wir hätten gewinnen können, in Summe war das Unentschieden ein gerechtes Ergebnis."

Wr. Neustadt durfte nach den jüngsten beiden 0:1-Niederlagen gegen die Wiener Austria, die zum Abschluss der 29. Runde am Sonntagnachmittag Sturm Graz empfing, wieder einen Zähler verbuchen. Coach Peter Schöttel hätte aber gerne drei Punkte aus Linz entführt. "Wie immer im Frühjahr haben wir es nicht geschafft, eine Zwei-Tore-Führung herauszuspielen. In der zweiten Hälfte ist dann bei uns unnötige Hektik ausgebrochen", meinte Schöttel. Nicht unwesentlich sei dabei auch der Ausschluss von Christian Ramsebner wegen wiederholten Handspiels gewesen. "Am Ende hätten wir auch verlieren können, so ehrlich muss man sein", gestand Schöttel.

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