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UEFA bestraft Austria mit zwei Geisterspielen

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Der österreichische Fußball-Cupsieger FK Austria Wien muss wegen der Zuschauerausschreitungen im Europa-League-Heimspiel Anfang Dezember gegen Athletic Bilbao (0:3) zumindest ein Europacup-Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen. Das geht aus einem ersten Teilurteil hervor, das der europäische Verband UEFA den Wienern am Donnerstag zugestellt hat.

Ein weiteres "Geisterspiel" wurde der Austria, die zudem 20.000 Euro Strafe zahlen muss, vorerst auf zwei Jahre bedingt nachgesehen. Die UEFA hatte die Vorfälle beim Duell mit den Basken in verschiedenen Anzeigen aufgearbeitet. Daher sprachen die Wiener auch von einem Teilurteil, es könnten sogar noch weitere Strafen folgen. Beim Stand von 2:0 waren am 3. Dezember mehrere Austria-Fans aufs Feld gestürmt. Die Begegnung musste daraufhin für mehr als 20 Minuten unterbrochen werden. Zudem hatten die Anhänger bengalische Feuer gezündet und Gegenstände auf den Platz geworfen.

In einem weiteren Anzeigenkomplex beschäftigte sich die UEFA mit faschistischen Kundgebungen im Austria-Fansektor. Dabei war unter anderem dem spanischen Ex-Diktator Francisco Franco gehuldigt worden, unter dessen Regime (1939 - 1975) die Basken schweren Ressentiments ausgesetzt waren. Die Austria will am Freitag prüfen, für welche der separat behandelten Agenden die erste Strafe zu verstehen ist. Erst danach soll über eine mögliche Berufung entschieden werden.

"Wir müssen erst die detaillierte Urteilsausfertigung abwarten, um dann zu entscheiden, ob wir die Strafe akzeptieren oder in Berufung gehen", erklärte Austrias AG-Vorstand Markus Kraetschmer. Die Entscheidung darüber müsse innerhalb von drei Werktagen, also spätestens bis Dienstag, fallen. Vorerst handle es sich nur um ein Teilurteil, betonte Kraetschmer. "Es ist die erwartet drakonische Strafe", meinte der Austria-Manager.

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