Dezentrale Verwaltung schafft Nähe zum Bürger

Dezentrale Verwaltung

Dezentrale Verwaltung schafft Nähe zum Bürger

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: In Österreich befinden sich 65 von 68 Zentralstellen des Bundes, der Höchstgerichte und anderer gesamtstaatlicher Institutionen in Wien. Zum Vergleich: In Deutschland sind 67 Bundesdienststellen auf 24 verschiedene Städte aufgeteilt. In der Schweiz sind 47 Bundesdienststellen in elf verschiedenen Städten angesiedelt. Zwei der österreichischen Bundeseinrichtungen, die nicht in Wien angesiedelt sind, fallen in den Verantwortungsbereich des BMLFUW: das Bundesamt für Weinwirtschaft in Eisenstadt und das Bundesamt für Wasserwirtschaft. Es wurde auf Initiative des BMLFUW vergangenes Jahr in Scharfling am Mondsee angesiedelt.

Dezentralisierung wirkt

Die Erfahrungen mit der Dezentralisierung der Verwaltung, etwa in Bayern, zeigen klar: Die Ansiedelung von Bundes- und Landeseinrichtungen sowie ausgelagerten Organisationen in Regionen ist ein wirksames Instrument der Strukturpolitik. Zusätzliche Arbeitsplätze in den neu etablierten Einrichtungen schaffen attraktive Perspektiven für qualifizierte Fachkräfte in der Region. Die Übersiedlung der Direktion des Bundesamtes für Wasserwirtschaft nach Scharfling hat bereits zusätzliche Arbeitsplätze vor Ort geschaffen. „Durch Dezentralisierung in Wirtschaft und Verwaltung wird generell die regionale Innovationsfähigkeit gestärkt und die wirtschaftliche Entwicklung positiv beeinflusst. Eine Verlagerung von Behörden soll die Optimierung der Verwaltung bzw. die Steigerung ihrer Effizienz unterstützen“, heißt es dazu im Masterplan.

Kurze Wege

Aber nicht nur das Arbeitsplatzargument spricht für eine dezentrale Verwaltung – das zeigte sich bei den Diskussionen über den Masterplan. Eine moderne, kundenorientierte Verwaltung in den ländlichen Regionen sorgt für Bürgernähe und ist ein wichtiger regionaler Partner für Betriebe. Verwaltungsvereinfachungen und verständliche Kommunikation mit Bürgern und Unternehmen sind ein Gebot der Stunde. Der Ausbau von elektronischen Behördendiensten soll auch am Land für kürzestmögliche Wege zwischen Bürgern und Staat sorgen. Notwendige Voraussetzung für E-Government ist der flächendeckende Breitbandausbau. Klar ist für die Entwickler des Masterplans natürlich auch, dass neben der bestmöglichen Usability beim Einsatz von E-Government-Anwendungen Personen mit besonderen Bedürfnissen (z. B. ältere und sehschwache Personen) besonders zu berücksichtigen sind.

Mehr Bund am Land

Eines der konkreten Ziele des Masterplans ist es daher, in enger Abstimmung mit den Mitarbeitern, Bundesbehörden und Landesbehörden in den ländlichen Raum zu verlagern. Konkret sollen zehn Prozent der Bundesbehörden, d. h. 3.500 Arbeitsplätze, in ländliche Regionen verlagert werden. Auf Grundlage eines Standortkonzepts für Verwaltungseinrichtungen sollen Kompetenzregionen entstehen. Das BMLFUW setzt dafür in Rotholz in Tirol bereits konkrete Schritte: Angeschlossen an die neu geplante Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft entsteht dort die Forschungsanstalt für Alpenländische Milchwirtschaft.

Näheres zum Masterplan unter bmlfuw.gv.at/masterplan

 

Entgeltliche Einschaltung des BMLFUW

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