Nach Mitarbeiter-Kritik

FT-Chef verzichtet auf Teil seines Gehalts

Teilen

Das Geld soll in einen Fonds zur Förderung von Frauen fließen.

Nach Kritik an seinem millionenschweren Gehalt gibt der Chef der Wirtschaftszeitung "Financial Times" einen Teil davon zurück. John Ridding erklärte in einer Mail an die Mitarbeiter des Blattes, er werde von den 2,6 Millionen Pfund (2,9 Millionen Euro), die er für 2017 erhalten habe, 510.000 Pfund (571.000 Euro) in die Entwicklung der Zeitung stecken.
 
Dabei solle es zunächst um einen Fonds gehen, der dabei helfen solle, Frauen in höhere Positionen zu bringen. Auch solle mit dem Geld das Problem angegangen werden, dass Frauen schlechter als Männer bezahlt würden.
 

Gewerkschaft erfreut

 
Der FT-Redakteur und Gewerkschafter Steve Bird hatte Anfang August gemeinsam mit anderen Reportern des Blattes an die FT-Mitarbeiter in aller Welt geschrieben, Riddings Gehalt sei absurd hoch und dieser sollte den Teil davon zurückgeben, der seinem Gehaltszuwachs von 2016 auf 2017 entspreche. 2016 hatte Ridding nach FT-Angaben 2,04 Millionen Pfund verdient, 2017 waren es mit 2,55 Millionen 510.000 Pfund mehr.
 
Die Gewerkschaft der Journalisten bei der FT begrüßte am Mittwoch die Ankündigung ihres Chefs, forderte aber weitere Schritte. So müsse es auch eine höhere Bezahlung für Trainees bei der Zeitung geben und für andere Mitarbeiter eine Tarifanhebung oberhalb der Inflationsrate. Zudem solle Ridding erklären, wie viel Geld er im laufenden Jahr erhalte und auf seinen Bonus für 2018 verzichten.
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.