Niki Lauda

Aus dem Rennen

Das sagt Lauda zum NIKI-Deal

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Niki Lauda hat jetzt keine Hoffnungen für einen Fortbestand seiner ehemaligen Airline.

Dramatische Stunden bis zuletzt um die Zukunft der rot-weiß-roten Airline NIKI – und der Zukunft von rund 790 Mitarbeitern in Österreich: Donnerstagvormittag ging das spannende Rennen um den NIKI-Deal in die Zielgerade, Lauda lag Kopf an Kopf mit der British-Airways-Mutter IAG, zu der auch der spanische Billigflieger Vueling gehört.

Zu Mittag kam dann die Hiobsbotschaft für Niki Lauda: Unsere Formel-1-Legende, die die NIKI wieder neu aufbauen wollte, war aus dem Rennen um den Rückkauf seiner Ex-Airline.

"Ich wollte NIKI und Jobs in Österreich erhalten"

Jetzt läuft alles auf einen Deal mit den Briten hinaus, deren Ibero-Tochter Vueling spitzt auf die wertvollen Start- und Landerechte von NIKI. Vor allem wichtig für sie: Die Genehmigungen für Mallorca. Bis Jahresende soll der Kauf unter Dach und Fach sein. Laut Bild am Sonntag liegt die Kaufsumme bei 40 Millionen Euro.

Jobs weg

Für einen Fortbestand von NIKI hat Lauda, der mehr als 18 Millionen für die Fluglinie auf den Tisch gelegt haben soll, keine großen Hoffnungen mehr. „Ich wollte NIKI und die Jobs in Österreich erhalten“, bedauert ­Lauda. Wenn NIKI ins Ausland verkauft wird, dann sei das die komplette Zerschlagung seiner Ex-Airline – denn die Fluglizenz sei nur bis 3. Jänner verlängert worden. „Dann haben wir in Österreich keine zweite Airline mehr.“

50.000 Passagiere saßen fest

Die Vorgeschichte: Am 13. Dezember meldete die Airline Niki Insolvenz an. Über Nacht wurde plötzlich der Flugbetrieb eingestellt. 50.000 Passagiere saßen fest, davon 5.000 Österreicher.

Am gleichen Abend preschte Lauda vor, kündigte an, er wolle die Airline kaufen. Zuvor wurde die eigentlich geplante Übernahme durch die Lufthansa abgeblasen – die EU befürchtete eine Monopol-Stellung. Ende vergangener Woche haben sechs Bieter ihre Angebote für Niki abgegeben. Gestern Mittag war nur mehr einer im Rennen: der britisch-spanische Konzern IAG. Lauda ist endgültig aus dem Rennen.

 

Video zum Thema: Niki: Spanische Fluglinie vor Übernahme

 

Lauda: "Unvorstellbar, dass Marke NIKI bleibt"

ÖSTERREICH: Was bedeutet der Deal jetzt für NIKI. Und für die Mitarbeiter in Österreich?

Niki Lauda: Das weiß man nicht. Wenn aber der Bieter, der noch im Rennen ist, und das dürfte die spanische Vueling sein, zum Zug kommt, dann wird es NIKI nicht mehr als österreichische Airline geben. Ich habe für NIKI geboten, um die Airline in Österreich zu erhalten, die Spanier brauchen aber nur die Slots, die wertvollen Start- und Landerechte von NIKI, vielleicht noch die Flieger – aber nicht die Mitarbeiter.

ÖSTERREICH: Wird Ihre Marke NIKI also für immer vom Himmel verschwinden?

Lauda: Ich habe vom Insolvenzverwalter nur eine kurze Nachricht, knapp vier Zeilen, zu der Entscheidung bekommen. Ich weiß also nicht, was Vueling mit NIKI vorhat. Wichtig sind für die Spanier vor allem die deutschen Slots, Düsseldorf und München und auch Wien, um nach Spanien zu fliegen. Mein Plan war, NIKI zu erhalten und von Österreich aus weiterzufliegen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es die Marke NIKI noch gibt, wenn Vueling ­NIKI bekommt.

ÖSTERREICH: Sie sagten, NIKI wird jetzt wahrscheinlich in den Konkurs geschickt, müssen die rund 790 NIKI-Mitarbeiter in Österreich um ­ihre Jobs zittern?

Lauda: Wir müssen die Entscheidung abwarten, wer NIKI jetzt wirklich bekommt. Jetzt kann man noch nicht sagen, was nach dem Verkauf passieren wird.

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