Übernahme

Thriller um die Zukunft von NIKI

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Hochspannung bis zuletzt im Ringen um den Zuschlag für den Kauf der Airline NIKI.

Schicksalstag für die Airline NIKI: Am Montag sollte im Gläubigerausschuss in Wien die Entscheidung über den Verkauf der insolventen Airline und damit über die Zukunft der rund 900 NIKI-Mitarbeiter fallen. Allerdings zogen sich die Verhandlungen bis spät in die Nacht. Auf ein Ergebnis wartete man vorerst vergebens.

Die Fakten zum Thriller:

  • Um 14 Uhr trafen sich die Mitglieder des Gläubigerausschusses in der Kanzlei der österreichischen NIKI-Masseverwalterin, der Wiener Anwältin Ulla Reisch, einer renommierten Insolvenzexpertin, die schon in die Abwicklung zahlreicher Pleiten (etwa Zielpunkt und ­Alpine) involviert war.

Lauda gegen Vueling: Das heiße Match um NIKI

  • Zuletzt hatte es ja ein irres juristisches Wirrwarr um die NIKI-Pleite gegeben. Zunächst war das Verfahren in Deutschland eröffnet worden, dann wurde nach einer Beschwerde des Fluggastrechteportals Fairplane ein zweites in Österreich gestartet. Das hatte zur Folge, dass der Verkaufsprozess neu aufgerollt werden musste. Ursprünglich hatte bereits im Dezember die britisch-spanische Gesellschaft IAG für ihre Billigtochter Vueling den Zuschlag für NIKI erhalten.
  • Wieder eingestiegen in der neuen Bieterrunde ist NIKI-Gründer Niki Lauda. Er war zuvor zwei Mal unterlegen – zunächst gegen die Lufthansa (deren NIKI-Kauf von der EU aus Wettbewerbsgründen gestoppt wurde), dann gegen Vueling. Lauda bietet gemeinsam mit dem Reisekonzern Thomas Cook und dessen Flugtochter Condor. Er will für NIKI einen Neustart als österreichische Airline, ab März wieder fliegen.
  • Auch IAG hatte in der neuen Runde ihr Interesse am ­NIKI-Kauf bekräftigt.
  • Im Gläubigerausschuss, dem u. a. Vertreter der Gläubigerschützer KSV, AKV und Credit­reform, der nö. Arbeitnehmerschutzverband und von Fairplane angehören, wurde über alle vorliegenden Angebote beraten. Die aktuell zwei Insolvenzverwalter – Reisch und ihr deutscher Kollege Lucas Flöther – hatten sich zuletzt auf enge Zusammenarbeit verständigt.
  • Eine Entscheidung, wer NIKI bekommt, gab es bei ­Redaktionsschluss noch nicht.

A. Sellner

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