Mariazeller Biofischzucht ist insolvent

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1,3 Mio. Euro Überschuldung, Konkursverfahren eröffnet, keine Fortführung.

Schlechte Nachrichten für Feinschmecker: Über das Vermögen der Quester Feine GmbH aus Mariazell, bekannt für hochwertige Fischzucht und Wildprodukte, wurde am Landesgericht Leoben ein Konkursverfahren eröffnet. Die Überschuldung liegt bei gut 1,3 Mio. Euro. Eine Unternehmensfortführung wird nicht angestrebt, teilten die Kreditschützer in Aussendungen mit.

Der Betrieb wurde im Jahr 2006 von Alexander Quester, der zuvor seine Baustoff-Unternehmung verkauft hatte und Sohn von Rennfahrer Dieter Quester ist, als Biofischzucht im Mariazellerland gegründet. 2014 wurde der Einzelbetrieb zu einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Die Umsätze lagen zwischen jährlich 2,19 Mio. Euro und 2,76 Mio. Euro. Neun Dienstnehmer sind von der Insolvenz betroffen.

Umsatzrückgang, Versorgungsengpässe und Blitzschlag

Im Wirtschaftsjahr 2015/2016 konnten noch geringfügige Gewinne erzielt werden, doch die noch nicht vorliegende Bilanz für 2016/2017 werde erhebliche Verluste ausweisen, hieß es seitens des KSV1870. Es wurden hauptsächlich der Rewe-Konzern (u. a. Merkur) und die Handelskette Spar beliefert, hieß es seitens des Alpenländischen Kreditorenverbandes (AKV).

Gründe für die Verluste sind offenbar ein starker Umsatzrückgang von zuletzt 35 Prozent, Versorgungsengpässe bei einzelnen Fischarten, eine verlustreiche Geschäftsbeziehung mit einem Geschäftspartner und Abwertungsbedarf bei den Vorräten. Ende August ist auch Rewe als Hauptkunde weggefallen und bei einem Unwetter starb nach einem Blitzschlag fast der gesamte Fischbestand in den Zuchtbecken.

Warenlager könnte (kurzfristig) fortgeführt werden

Der Masseverwalter muss nun prüfen, ob eine kurzfristige Fortführung zur Verwertung des Warenlagers zielführend und ohne weiteren Schaden für die mehr als 50 Gläubiger möglich ist. Zum Insolvenzverwalter wurde der Brucker Rechtsanwalt Erwin Bajc bestellt.

Die Passiva belaufen sich auf rund 1,5 Mio. Euro, die Aktiva betragen etwa 182.500 Euro. Neben Geschäftsführer Alexander Quester, dem 73,15 Prozent der Gesellschaft gehören, sind auch noch Christian Klemm mit 15,71 Prozent sowie die eQventure GmbH mit 11,14 Prozent beteiligt. Klemm ist einer der Geschäftsführer der Grazer eQventure und war auch schon bei Quester Baustoffen mit an Bord.

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