Coronavirus

Liefer-Engpass: Impfplan geplatzt!

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Gestern informierte AstraZeneca, dass sie die Lieferungen stark kürzen.

Wien. Der gesamte österreichische Impfplan steht vor dem Platzen: Gestern Mittag informierte AstraZeneca die 27-EU-Impfkoordinatoren – darunter Österreichs Clemens Martin Auer –, dass sie den EU-Staaten im ersten Quartal weit weniger liefern könnten als vorgesehen. Für Österreich bedeute das eine Kürzung von 2 Millionen Dosen auf „500.000 bis 600.000 im ersten Quartal“, informierte Auer gestern danach die Impfkoordinatoren der Bundesländer. Erst im April würde dann wieder nachgeliefert.

Das Gesundheitsministerium und Auer hatten den Großteil des Impfplans für die über 65-Jährigen darauf ausgelegt. Am 29. Jänner könnte die Zulassung der EMA kommen. Der Gesundheitsminister reagierte daher sauer: „Das ist völlig inakzeptabel!“

Die Gründe für die verzögerte und gekürzte Lieferung: Hinter vorgehaltener Hand wird erzählt, dass der britisch-schwedische Pharmaproduzent stattdessen Länder beliefern würde, in denen es bereits eine Zulassung geben würde. In der Tat werden zwei Millionen Dosen in Indien erwartet.  Fakt ist aber auch, dass eine Produktionsstätte von AstraZeneca am Donnerstag brannte. Gut möglich, dass das die Lieferproduktionen beeinflusst.

Auch Pfizer und Moderna liefern jetzt weniger

Ärger. Dem nicht genug, informierte Auer die Bundesländer gestern, dass ­Pfizer-Biontech auch kommende Woche weniger nach Österreich liefern werde. Bereits diese Woche wurden die Lieferungen um 20 Prozent gekürzt. 

Und Moderna – die tatsächlich Produktionsschwierigkeiten haben – würde kommende Woche gar nichts liefern. Damit verzögern sich auch die Impfungen für die Hochgefährdeten weiter. Isabelle Daniel
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