„G.fast“ kommt

A1 zeigt innovative Breitband-Technik

Teilen

Technologie ermöglicht Ultra-Breitband über das bestehende Kupfernetz.

Die Explosion des Datenaufkommens aufgrund von immer mehr Diensten (HD-Fernsehen, Video-on-Demand, komplexe Services, etc.), die über das Internet abgewickelt werden, hat gezeigt, dass der Bedarf an ultraschnellen Breitband-Diensten mit Datenraten jenseits von 100 Mbit/s vor allem im städtischen Bereich rascher steigt, als eine leistungsfähige Glasfaser-Infrastruktur flächendeckend fertiggestellt werden kann. Aufgrund dieser Tatsache hat sich nun A1 etwas Besonderes einfallen lassen. Der heimische Mobilfunkanbieter hat heute in Wien gemeinsam mit Technologiepartner Alcatel-Lucent eine Übertragungstechnologie namens „G.fast“ vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine auf Kupferkabel basierende Ultra-Breitband-Technologie für Gebiete mit vorwiegend mehrgeschoßigen, bereits bestehenden Gebäuden.

Störungen werden per Vectoring eliminiert
Laut A1 ermöglicht G.fast Ultra-Breitband Services mit Datenraten von mehreren hundert Mbit/s über das bestehende Kupfernetz. Da die Länge der Kupferleitungen dabei nur höchstens 250 Meter betragen darf, eignet sich diese Technologie vor allem für mehrgeschoßige Gebäude in Städten. Auf kurzen Distanzen sind Kupferleitungen sehr leistungsfähig, neigen aber bei hohen Datenraten dazu, sich gegenseitig zu stören. Diese Störungen sollen bei der neuen Technik mit Vectoring, also durch Berechnung eines Kompensationssignals, weitgehend eliminiert werden. Da es bei G.fast zu sehr hohen Datenraten kommt, ist dafür eine enorme Rechenleistung notwendig.

>>>Nachlesen: Rekord: LTE auf über 2.600 Metern

Geringerer Aufwand als Vorteil
"Die Versorgung mit G.fast benötigt deutlich geringere Aufwände als die Neuverkabelung eines Gebäudes mit Glasfaser. Wir führen die Glasfaserleitungen vom A1 Netz bis in den Keller eines Hauses. Von dort aus kommen die bestehenden Kupferkabel zum Einsatz. Die erzielbaren Datenraten mit G.fast werden zumindest in den kommenden zehn bis 20 Jahren auch für sehr anspruchsvolle Haushalte mehr als genug sein. Wenn in diesem Zeitraum eine Sanierung des Stiegenhauses ansteht, kann die Hausgemeinschaft selbst einen günstigen Zeitpunkt wählen, um Glasfaser bis in die Wohnungen verlegen zu lassen ohne bis dahin auf Ultra-Breitband-Services verzichten zu müssen", so Marcus Grausam, A1 Technikvorstand.

Verfügbarkeit
Neubauten werden bereits mit zukunftssicheren Glasfaserleitungen angebunden, aber eine nachträgliche Verkabelung in Gebäuden ist oft nur im Zuge einer umfassenden Sanierung sinnvoll. Laut ersten Analysen von A1 eignen sich allein in Wien rund 30.000 Gebäude mit mehr als 400.000 Haushalten für den Ausbau mit G.fast. Bis die Technik breit verfügbar ist, wird es aber noch etwas dauern. G.fast befindet sich derzeit noch in der Testphase, mit einer kommerziellen Verfügbarkeit ist ab 2016 zu rechnen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.