Reuters-Bericht

Amazon gewinnt Streit um E-Book-Preise

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EU-Wettbewerbshüter sollen die angebotenen Zugeständnisse annehmen.

Aus dem EU-Kartellverfahren über Preisabsprachen bei elektronischen Büchern geht Amazon offenbar endgültig als Sieger und Apple als Verlierer hervor. Wie Reuters am Dienstag erfuhr, werden die EU-Wettbewerbshüter die von Apple und vier Verlagen angebotenen Zugeständnisse wohl annehmen und es damit Amazon und anderen Verkäufern ermöglichen, E-Books während einer Frist von zwei Jahren billiger als Apple anzubieten. "Die Kommission wird das Angebot wahrscheinlich annehmen und diese Entscheidung im kommenden Monat verkünden", erklärte ein Insider.

Verfahren läuft seit rund einem Jahr
In das seit Dezember laufende Verfahren ist auch die Tochter Macmillan des deutschen Holtzbrinck-Verlags involviert. Daneben hatte Apple mit den Verlagen Simon & Schuster, HarperCollins von News Corp, Hachette Livre von Lagardere und Penguin von Pearson einen E-Book-Verkauf über iTunes zum Festpreis vereinbart. Apple erhält davon 30 Prozent. Teil der Vereinbarung war, dass andere Händler wie Amazon diese Preise nicht unterschreiten durften. Als einziges der fünf Verlagshäuser schloss sich Penguin dem Kompromiss nicht an - Penguin soll mit der Bertelsmann-Tochter Random House zum weltgrößten Verlag fusionieren. In einem vergleichbaren Verfahren hatten HarperCollins, Simon & Schuster und Hachette mit der US-Regierung eine Einigung erzielt.

E-Books am Vormarsch
Der Anteil von E-Books am gesamten Büchermarkt ist in den meisten Ländern vernachlässigbar. In den USA dagegen beläuft er sich nach Berechnungen von UBS-Analysten auf 30 Prozent, in Großbritannien auf 20 Prozent. Auch in Österreich legen die elektronischen Bücher von Jahr zu Jahr stark zu .

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