Offen gelegt

Apple-Zahlen zu Behörden-Anfragen

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Im ersten Halbjahr zwischen 1.000 und 2.000 Anfragen zu 2.000 bis 3.000 Nutzern.

Apple hat erstmals ausführliche Angaben zu internationalen Behörden-Anfragen nach Informationen zu Nutzern und Geräten veröffentlicht. Dabei zeigt sich: Die US-Behörden sind auch bei Apple am neugierigsten. Allerdings bekommt der iPhone-Konzern deutlich weniger Anfragen nach Nutzerdaten als die Internet-Riesen Facebook, Google und Yahoo. Bei Anfragen nach Geräte-Informationen liegt Deutschland auf dem zweiten Platz. Dabei geht es zum Beispiel um Daten für die Suche nach gestohlenen Geräten, wie Apple am Dienstag (Ortszeit) erläuterte.

Anzahl der Anfragen
Dem Bericht zufolge erhielt Apple im ersten Halbjahr 2013 von US-Behörden zwischen 1000 und 2000 Anfragen zu 2000 bis 3000 Nutzerkonten. Die amerikanischen Internet-Unternehmen dürfen diese Zahlen aus den USA nicht exakt, sondern nur in einer solchen Spanne veröffentlichen, seitdem sie auch bisher geheime Anfragen mitzählen dürfen. Selbst wenn die Zahlen am unteren Ende der Spanne liegen, waren US-Behörden mit Abstand am aktivsten: Großbritannien kommt auf dem zweiten Platz nur auf 127 Anfragen und Spanien folgt mit 102 Anträgen. Deutschland liegt mit 93 Anfragen auf Platz vier.

Bei den Geräte-Informationen ist das Bild etwas ausgewogener. So habe es in den USA 3542 Anfragen zu gut 8605 Geräten gegeben. In Deutschland seien es 2156 Anträge zu 4928 Geräten gewesen.

Bewusst gewählte Formulierung

Apple habe noch nie eine Anweisung zur Herausgabe von Informationen nach dem US-Auslandsspionagegesetz erhalten, erklärte der Konzern und hebelte damit ein wenig das Verbot aus, über solche Anfragen überhaupt zu informieren. Denn wenn die Formulierung aus einem der nächsten Berichte verschwinden sollte, könnte das den Eingang zumindest einer solchen Order bedeuten. Apple würde sich einer solchen Aufforderung nach Abschnitt 215 des Patriot Act allerdings auch widersetzen, betonte der Konzern.

Die Internet-Konzerne Facebook, Google und Yahoo bekommen deutlich mehr Anfragen nach Nutzer-Daten, auch vor allem von US-Behörden. Apple erlaubte sich in seinem Transparenz-Bericht auch einen leichten Seitenhieb: "Unser Geschäft hängt nicht von dem Sammeln persönlicher Daten ab. Wir haben kein Interesse, persönliche Informationen über unsere Kunden anzuhäufen." Der Konzern wiederholte die zuletzt von einigen Experten angezweifelte Zusicherung, dass Nachrichten in seinem Mitteilungsdienst iMessage und dem FaceTime-Videochat verschlüsselt seien. Es würden auch keine identifizierbaren Daten zu Aufenthaltsorten oder Suchen in Karten gespeichert.
 

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