Nikotinspuren

Apple repariert Geräte von Rauchern nicht

Teilen

Mac-Userin brachte Computer zur Reparatur. Shop lehnte ab.

Apple verweigerte einer Kundin in der Schweiz die Garantie-Reparatur eines iMacs, berichtet das Schweizer Fernsehen SRF. Der Grund: Gesundheitsgefahren für die Mitarbeiter durch Nikotinspuren am Gerät.

Patricia K. hatte ihren defekten iMac zu einem Apple-Shop gebracht. Dort warf der Techniker einen kurzen Blick auf das Gerät und verweigerte trotz aufrechter Garantie die Reparatur. Die Festplatte sei wegen Nikotinablagerungen von Zigarettenrauch defekt. Das Gerät werde nicht repariert, weil es zu gefährlich sei, teilte man Patricia K. mit.

Apple Schweiz wollte gegenüber dem Sender zu dem Fall keine Stellungnahme abgeben, die US-Zentrale des Konzerns jedoch schon: "Unsere offizielle Politik beinhaltet, dass Nikotin eine gefährliche Substanz ist und dass Produkte, die damit belastet sind, nicht sicher behandelt werden können, weil sie das Reparatur-Team einem möglichen Gesundheitsrisiko aussetzen."

Ein Toxikologe widerspricht der Apple-Politik: "Die Mengen an Nikotin, mit denen man in diesem Fall rechnen muss, sind so niedrig, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass das eine akute Gefährdung für die Mitarbeiter von Apple darstellen kann", so Michael Arand von der Universität Zürich zu SRF.

Auch rechtlich ist die Weigerung, das Gerät zu reparieren, fragwürdig.Apple hätte die Kundin schon beim Kauf auf einen solchen garantie-Ausschluss aufmerksam machen müssen, meint Rechtsexpertin Gabriela Baumgartner. Außerdem wäre ein solcher Ausschluss nur dann zulässig, wenn die Gesundheit der Mitarbeiter wirklich in Gefahr wäre, so Baumgartner.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.