Eingeständnis

Arbeitsrechtsverletzungen bei Foxconn

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Studenten wurden in China zu Arbeit am Fließband gezwungen.

Der taiwanische Technologiezulieferer Foxconn hat Arbeitsrechtsverletzungen in einem Werk in China eingeräumt. Eine interne Untersuchung im Werk Yantai habe ergeben, dass die Unternehmensregeln zu Überstunden und Nachtarbeit in Einzelfällen nicht eingehalten worden seien, teilte Foxconn am Donnerstagabend mit.

Zwangsarbeit
Mehrere chinesische Zeitungen hatten berichtet, dass Informatikstudenten der Universität Xian im Zentrum des Landes gezwungen würden, bei Foxconn zu arbeiten. Anderenfalls bekämen sie keinen Abschluss. Das Unternehmen produziert unter anderem für Apple, Sony und Nokia.

Die "Oriental Morning Post" zitierte Studenten, die bis zu elf Stunden am Fließband Spielekonsolen für Sony zusammenbauen mussten - statt eine aufs Studium bezogene Arbeit zugewiesen zu bekommen. Dem Bericht zufolge wurde es einigen Studenten verweigert, das "Praktikum" bei Foxconn vorzeitig zu beenden. Ihnen sei gedroht worden, dann würden sie ihr Stipendium verlieren und keinen Abschluss erhalten.

Neue Vorgaben bereits in Kraft
Foxconn erklärte, das Unternehmen habe dafür gesorgt, dass die Universität sich ab sofort an die Regeln halte. Überstunden und Nachtarbeit für Studenten seien nicht erlaubt. Studenten dürften ihr Praktikum im Betrieb auch von sich aus beenden.

Foxconn, Markenname des Konzerns Hon Hai Precision Industry, ist der größte Technologiezulieferer der Welt. Die Werke stehen vor allem in China. Dort beschäftigt der taiwanische Konzern mehr als eine Million Menschen.

Er steht seit Jahren wegen Arbeitsrechtsverletzungen in der Kritik. 2010 starben mindestens 13 Arbeiter in China, die sich nach Angaben von Arbeitsrechtlern wegen der harten Arbeitsbedingungen selbst töteten. Foxconn wies die Anschuldigungen zurück. Er hob die Löhne aber um durchschnittlich fast 70 Prozent an.

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