Computer-Messe

Das sind die Trends der CeBIT 2014

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Großer Branchentreff richtet sich heuer fast nur auf Fachbesucher aus.

In der Früh eine E-Mail senden, nachmittags im Internet einkaufen, abends sich in den sozialen Medien mitteilen - jeder produziert täglich neue Daten. Weltweit verdoppelt sich die Information Schätzungen zufolge alle zwei Jahre und kann für Firmen eine Goldgrube sein. Wie sich enorme Datenmengen nutzen und schützen lassen, will heuer die CeBIT unter dem Schlagwort "Databilty" ergründen.

Sicherheit im Zentrum
Die Aussteller der Computermesse, die am Sonntagabend (9. März) eröffnet wird, konzentrieren sich dabei besonders auf Sicherheitsfragen. Mehr als 500 der etwa 3.500 Teilnehmer befassen sich nach Angaben der Veranstalter damit, darunter Fachgrößen wie Symantec, McAfee und Kaspersky.

Der Branchenverband Bitkom ermittelte kürzlich in einer Umfrage, IT-Sicherheit sei das wichtigste Hightech-Thema des Jahres. "Die fortschreitende Digitalisierung führt zur Entstehung riesiger Datenmengen, die sinnvoll genutzt und verantwortungsvoll geschützt werden müssen", meint Bitkom-Präsident Dieter Kempf. Die Analyse der Datenmassen sei nicht nur ein technisches, sondern auch ein gesellschaftspolitisches Thema.

Gerade die Enthüllungen des früheren US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden über die weltumspannenden Spionageaktivitäten von Diensten der USA und anderer Staaten haben gezeigt, wie riesige Datenmengen gegen den Willen der Erzeuger ausgewertet werden können. Hacker-Attacken wie der Diebstahl von rund 16 Millionen Login-Daten für E-Mail-Konten, der im Jänner vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik publik gemacht wurde, tun ihr Übriges, um Datenschutzbedenken zu fördern.

Riesige Datenmengen bieten neue Chancen
Die CeBIT-Macher wollen aber auch die "großen Chancen" des Umgang mit enormen Datenmengen in den Blickpunkt rücken, wie Messe-Chef Oliver Frese sagt. Unternehmen könnten neue Geschäftspotenziale entdecken und ihre Arbeitsweise effizienter machen, Verbraucher von optimierten Abläufen im Reiseverkehr oder beim Online-Einkauf profitieren.

Allerdings stehen die Verbraucher bei der CeBIT in diesem Jahr nur noch am Rande. Die Messe will sich unter dem Motto "100 Prozent Business" stärker auf Unternehmen und Fachbesucher ausrichten und hat deswegen auch andere Eröffnungstage gewählt: Statt Dienstag bis Samstag präsentieren sich Aussteller und Vortragende im Konferenzteil diesmal von Montag bis Freitag. So stehe "ein Businesstag mehr" zur Verfügung, und es könnten mehr Geschäftskontakte geknüpft werden, sagt CeBIT-Chef Frese.

Kaum Neuheiten für Endverbraucher
Neue Produkte für Endverbraucher sind daher auf der Messe rar. Diese wurden erst auf dem vor kurzem zu Ende gegangenen Mobile World Congress 2014 in Barcelona gezeigt. Platz für Skurriles ist dennoch - so wird unter anderem ein 3D-Stift gezeigt, mit dem sich Objekte in die Luft malen lassen. Auch ein Laptop, der zu Identifizierung des Nutzers das Muster von dessen Handvenen scannt, wird präsentiert. Unterwegs sind zudem affenähnliche Roboter, die etwa in der Geländeerkundung eingesetzt werden könnten.

Während sich das Zielpublikum der CeBIT ändert, bleibt die Präsenz der großen Politik: Zur Eröffnung kommt wie üblich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), diesmal mit dem britischen Premierminister David Cameron, der das diesjährige CeBIT-Partnerland vertritt.

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