Bis 2010 will die Deutsche Regierung eine neue, besonders sichere Art von E-Mail einführen, die sogenannte De-Mail.
: Das Kabinett beschloss am Mittwoch den zugehörigen Gesetzentwurf. Er regelt die besonderen Sicherheitsanforderungen, die dazu führen sollen, dass die elektronische Post künftig auch bei vertraulichen oder amtlichen Dokumenten so sicher und zuverlässig wird wie Papierpost.
Rechssichere E-Mails
"Per 'De-Mail' sollen in Deutschland ab 2010
Nachrichten und Dokumente rechtssicher, zuverlässig und geschützt vor Spam
über das Internet versendet werden können", meldete das Innenministerium.
"Mit diesem international vorbildlichen Projekt übernimmt Deutschland eine
Vorreiterrolle in der elektronischen Geschäftswelt."
Mit dem nun vom Kabinett gebilligten Entwurf des "Bürgerportalgesetzes" wird den Angaben zufolge ein definiertes Sicherheits- und Datenschutzniveau vorgeschrieben. Angeboten werden soll die 'De-Mail' nur von "akkreditierten, staatlich geprüften Providern". Zuständig wird das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. "Jeder soll in die Lage versetzt werden, sich gegen unerwünschtes Mitlesen, Diebstahl wichtiger Daten, Betrug im Internet und gegen Spam besser zu schützen", erläuterte Innenminister Wolfgang Schäuble.
Für die Eröffnung eines "De-Mail"-Postfachs müssen Bürger sich eindeutig identifizieren, etwa durch die Vorlage des Personalausweises. Damit soll nachvollziehbar werden, wer die "gesicherten Kommunikationskanäle" nutzt. Auf Wunsch soll der Absender eine beweiskräftige Bestätigung über den Zugang der "De-Mail" beim Empfänger.
Weniger Bürokratie
Weil so auch der sichere Versand von
Rechnungen, Bescheinigungen sowie Vertrags- und Geschäftsunterlagen und
vertraulichen Dokumenten möglich werden soll, hofft die Regierung auf
Einsparpotenzial. Bürger, Wirtschaft und Verwaltungen sollen eine bis 1,5
Mrd. Euro jährlich an Kosten vermeiden können. Damit werde "De-Mail" auch
zum Bürokratieabbau beitragen, hofft das Innenministerium.