Musik, Film, Online-Banking, etc.

Digitale Medien bei uns am Vormarsch

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Baldiger Wandel von analog zu digital in vielen Bereichen zu erwarten.

Digitale Anwendungen beim Medienkonsum klopfen zwar schon laut bei den Österreichern an, werden aber vielfach noch nicht hereingelassen. Ein baldiger Wandel von analog zu digital ist vor allem bei Musik, Film, Serien und Dokus zu erwarten. Das ergab eine am Dienstag veröffentlichte Befragung von mehr als 1.000 Personen durch das Linzer Meinungsforschungsinstitut Spectra im vergangenen Jahr.

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Wo baldiger Wandel von analog zu digital zu erwarten ist

Demnach lesen elf Prozent der Befragten Tageszeitungen eher oder nur in digitaler Form. Die Speerspitzen dabei sind Männer und Personen mit höheren Einkommen. Dagegen nutzt ein Viertel der 15- bis 29-Jährigen - wobei praktisch jeder in dieser stehenden Altersgruppe im Netz ist - weder analog noch digital Informationen durch Tageszeitungen. Die Meinungsforscher verweisen in diesem Zusammenhang darauf, wie wichtig die aktuelle Debatte um Informationsbeschaffung, Fake News und Medienkompetenz ist. Sie geben zu bedenken, dass diese nächste Generation, die mit dem Smartphone aufwächst und ein hohes Vertrauen zu Social Media hat, erst in den Startlöchern zum mündigen Staatsbürger steht.

Zehn Prozent der befragten Österreicher hören Musik eher oder nur als Stream. Hochgerechnet sind das 750.000 Menschen. Am häufigsten verbreitet ist das bei den Unter-20-Jährigen. Vier von zehn Teenagern bevorzugen den digitalen Zugang. Sie werden wohl die Kernzielgruppe der Musikindustrie, weil sie wahrscheinlich auch die Elterngeneration an das Thema heranführen, erwarten die Meinungsforscher. Ähnlich ist die Situation bei Streaming-Plattformen für Filme, Serien und Dokumentationen. Neun Prozent ziehen sie dem üblichen Fernsehprogramm vor, in der Altersgruppe der Unter-30-Jährigen sogar jeder vierte. Ihnen steht noch die Hälfte der Internetnutzer gegenüber, die nur herkömmliches Fernsehen sieht und auf die digitale Option verzichtet.

Beim Radiohören ist der digitale Wandel noch am wenigsten ausgeprägt: Nur jeder zwanzigste Österreicher konsumiert Radio lieber als Livestream oder mittels App. Ebenso hoch ist der Anteil beim Lesen von Büchern per E-Book. Frauen sind in diesem Bereich vorne. Jede zehnte Internet-Nutzerin liest eher digital als analog. Das erklären die Meinungsforscher aber mit der (Buch-)Lesefaulheit der männlichen Internetnutzer. 30 Prozent von ihnen greifen nämlich weder zur digitalen noch zur analogen Variante.

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Online-Banking hat sich schon durchgesetzt

Durchgesetzt hat sich hingegen schon das Online-Banking. 38 Prozent erledigen einfache Bankgeschäfte eher oder ausschließlich online. Überdurchschnittlich vertreten sind Personen unter 50 Jahren sowie mit höherer Kaufkraft. Auffällig ist aber, dass der digitale Zug nicht nur an vielen älteren, sondern ebenso an einem beachtlichen Anteil der jüngeren Menschen vorbeifährt, die auch für einfache Bankgeschäfte eine Filiale aufsuchen. "Die Kunst der Bankinstitute muss es also sein, einerseits ihr Online-Angebot weiterzuentwickeln und andererseits ein (kostspieliges) Filialnetz aufrechtzuerhalten", schließen die Meinungsforscher daraus.

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