Europäische Produktionen

EU will Quote für Netflix und Co.

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Streaminganbieter sollen mehr "heimische" Produktionen anbieten.

Europäische Videoproduktionen sollen nach dem Willen der EU-Kommission bei Streaming-Anbietern künftig stärker zum Zuge kommen. Ein entsprechender Gesetzesvorschlag solle in absehbarer Zeit vorgestellt werden, teilte eine Sprecherin der Brüsseler Behörde am Freitag mit. Einzelheiten gehen aus einem Textentwurf hervor, den das Nachrichtenportal "Euractiv" veröffentlichte.

Demnach sollen US-amerikanische Anbieter wie Netflix oder Amazon dazu gezwungen werden, ihren Internet-Katalog von angebotenen Filmen und Serien in Zukunft zu mindestens 20 Prozent mit europäischen Produktionen zu füllen - und zwar in jedem EU-Land. Die EU-Kommission bestätigte diese Details zunächst nicht offiziell. Bei Netflix und iTtunes liegt der Anteil an europäischen Filmen derzeit laut EU-Kommission im Schnitt bei 21 Prozent. Der Anteil variiere aber je nach Land stark.

Der EU ist die Investitionszahl zu gering
Nach Angaben der Brüsseler Behörde investieren herkömmliche TV-Sendeanstalten in Europa rund ein Fünftel ihres Umsatzes in europäische Produktionen. Bei den Streaming-Anbietern ist die Zahl derzeit deutlich geringer. Nur etwa ein Prozent des Umsatzes fließt demnach in europäische Produktionen.

Der deutsche Produzentenallianz-Vorsitzende Alexander Thies begrüßte den Vorstoß. "Wir erleben gerade, wie sich VoD-Dienste neben den Fernsehsendern zu wichtigen Playern bei der Programmverbreitung entwickeln. Da ist es nur folgerichtig, wenn für die europäischen Angebote von Netflix, Amazon & Co. vergleichbare Regeln gelten wie für europäische Fernsehsender", sagte er. Große Anbieter von Video-on-Demand wünschten sich Programme, die international auswertbar seien, meinte Thies. Damit drohe europäische Vielfalt verloren zu gehen.

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