"Generation Kopf unten"

Irre: Bodenampeln für Smartphone-User

Teilen

Erste Städte testen LED-Lichtsignale an Haltestellenübergängen.

Verrückt oder notwendig? - In den beiden deutschen Städten Köln und Augsburg läuft derzeit ein Probebetrieb mit Bodenampeln für Handy-Nutzer an Straßenbahngleisen, um die Unfallgefahr bei Smartphone-Nutzern zu mindern. In Österreich sind solche Pläne für die "Generation Kopf unten" derzeit kein Thema. "Wir haben keine Überlegungen in diese Richtung", sagte Andreas Strobl, Sprecher des Verkehrsministeriums der APA.

>>>Nachlesen: Riskante Ablenkung durch Smartphones

Wiener Linien planen derzeit keine Einführung
Allerdings fallen derartige Regelungen im städtischen Bereich oft auch in die Zuständigkeit der jeweiligen Städte, hieße es vonseiten des Sprechers von Minister Gerald Klug (SPÖ). "Für uns ist das im Moment kein Thema", sagte Dominik Gries, Sprecher der Wiener Linien. Der Verkehrsbetrieb könne auch nicht bestätigen, dass Unfälle von Fußgängern mit Smartphones zugenommen hätten.

Irre: Bodenampeln für Smartphone-User
© APA/Thomas Hosemann
So sehen die in den Boden eingebauten LED-Lichtleisten aus.

Wenn Gefahr droht, leuchten die Bodenampeln auf
Bei den in Deutschland an insgesamt fünf neuralgischen Punkten eingesetzten Ampeln handelt es sich um in den Boden eingebaute LED-Lichtleisten, die aufleuchten, wenn sich Straßenbahnen nähern. In Augsburg gab es zuletzt Unglücke mit Leichtverletzten oder Beinahe-Unfälle mit Fußgängern, die so verhindert werden sollen.

>>>Nachlesen: Kommt jetzt Handy-Verbot für Fußgänger?


Massive Ablenkung

Dass Smartphones durchaus ein Sicherheitsproblem sind, hat die Dekra Unfallforschung, wie berichtet , vor kurzem in einer Studie festgestellt: Jeder sechste Fußgänger nutzt ein Smartphone zum Nachrichten schreiben, telefonieren oder Musik hören, während er am Straßenverkehr teilnimmt. Wissenschafter hatten dafür rund 14.000 Passanten in sechs europäischen Großstädten - in Berlin, Amsterdam, Brüssel, Paris, Rom und Stockholm - beobachtet. Besonders problematisch: Knapp acht Prozent der Fußgänger tippten beim Überqueren der Fahrbahn in ihr Handy.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.