Zwiespaltig

Freud und Leid bei Twitter

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Kurznachrichtendienst handelte neuen Deal mit Google aus

Der Kurznachrichtendienst Twitter hat die Investoren mit einem Umsatzsprung im vergangenen Quartal begeistert. Die Aktie sprang im nachbörslichen Handel um mehr als elf Prozent hoch. Dabei hatte Twitter in den drei Monaten die Nutzerzahl nur um vier Millionen gesteigert und einen Verlust von 125,35 Mio. Dollar verbucht (109,21 Mio. Euro).

Der Umsatzanstieg von 361 auf 479 Mio. Dollar innerhalb von nur drei Monaten bei kaum gewachsener Nutzerzahl könnte aber bedeuten, dass die Werbemaschine von Twitter in Schwung kommt. Im Jahresvergleich wurden die Erlöse damit nahezu verdoppelt. Twitter verdient Geld mit Anzeigen. Das sind zum Beispiel Twitter-Nachrichten, die Nutzer zu sehen bekommen, weil Unternehmen dafür bezahlen.

Zuversichtlich
Für das laufende Quartal prognostiziert Twitter einen Umsatz zwischen 440 und 450 Mio. Dollar. Auch das Wachstum der Nutzerzahlen werde sich wieder auf 13 bis 16 Millionen beschleunigen, hieß es. Die Wachstumsdelle im zurückliegenden Vierteljahr führte Twitter unter anderem auf Probleme mit einer neuen Version von Apples iPhone-Betriebssystem zurück.

Insgesamt hatte der Kurznachrichtendienst zum Jahreswechsel 288 Millionen aktive Nutzer. Innerhalb des vergangenen Jahres kamen insgesamt 47 Millionen hinzu.

Im gesamten Jahr 2014 sammelte sich ein Fehlbetrag von 577,8 Mio. Dollar an, wie das Unternehmen nach US-Börsenschluss am Donnerstag mitteilte. Beim bereinigten Ergebnis kam Twitter jedoch im vergangenen Quartal auf 12 US-Cent je Aktie. Das war doppelt so viel wie Analysten erwartet hatten. Auch das dürfte zum Höhenflug der Aktie beigetragen haben.

Deal mit Google
Twitter handelte einen neuen Deal mit Google aus, mit dem Tweets wieder direkt in den Suchergebnissen des Internet-Konzerns auftauchen sollen. Twitter-Chef Dick Costolo bestätigte entsprechende Medienberichte in der Telefonkonferenz nach der Zahlenvorlage. Angaben zu den Konditionen machte er nicht. Google bekommt mit der Vereinbarung Zugriff auf die gesamte Flut der Twitter-Nachrichten. Nach Informationen des Finanzdienstes Bloomberg zahlt Google dabei die in solchen Fällen übliche Lizenzgebühr, um ein Teilen von Werbeerlösen gehe es nicht.

Twitter bemüht sich unter anderem, die Nachrichten auch für mehr Menschen sichtbar zu machen, die noch keine Nutzer des Dienstes sind. Dabei könnte der Google-Deal helfen. Die Firmen hatten bereits ein ähnliche Vereinbarung von 2009 bis 2011.

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