Raumfahrt-Firma

Google setzt mit SpaceX aufs Weltall

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Damit scheint auch Wettlauf um Internet-Versorgung per Satellit eröffnet.

[UPDATE (21. Jänner; 6:00 Uhr)]: Google ist wie erwartet ein Großaktionär der privaten Raumfahrt-Firma SpaceX geworden. Der Internet-Konzern beteiligte sich an einer rund eine Milliarde Dollar (861,70 Mio. Euro) schweren Finanzierungsrunde, wie SpaceX am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Zweiter neuer Geldgeber sei der Finanzinvestor Fidelity.

Sie hielten zusammen knapp zehn Prozent der Anteile. Damit dürfte SpaceX insgesamt wie schon in Medienberichten in Aussicht gestellt mit rund zehn Milliarden Dollar bewertet worden sein.

Nach bisherigen Informationen soll Google vor allem an den Plänen von SpaceX für ein System zur Internet-Versorgung mit Hilfe eines Netzes aus hunderten Satelliten interessiert sein. Google befindet sich in einem Wettlauf mit Facebook darum, Milliarden neuer Nutzer in Entwicklungsländern ins Internet zu bringen.
 

+++++++++++++++++++++++Story vor dem Update++++++++++++++++++++++++

Google verhandelt nach Medienberichten über einen groß angelegten Einstieg bei der privaten Raumfahrtfirma SpaceX. Es gehe um rund eine Milliarde Dollar (862 Mio. Euro), schrieb das "Wall Street Journal" in der Nacht zu Dienstag.

Die geplante Investition habe mit den Plänen von SpaceX für ein Satelliten-Netz zur Versorgung mit Internet-Zugängen zu tun, berichtete auch die Technologie-Website "The Information" unter Berufung auf informierte Personen. Die Finanzierungsrunde mit mehreren Geldgebern bewerte SpaceX mit mehr als zehn Milliarden Dollar, hieß es.

Internet für alle
Google arbeitet genauso wie Facebook daran, Milliarden Menschen in Entwicklungsländern ins Internet zu bringen. Dafür will Google unter anderem Antennen auf Ballons in der Stratosphäre einsetzen.

SpaceX-Gründer Elon Musk, der auch hinter dem Elektroauto-Pionier Tesla steht , hatte erst vor wenigen Tagen die Pläne für das Netz aus hunderten tieffliegenden Satelliten zur günstigen Internet-Versorgung öffentlich gemacht. Der Aufbau könnte nach Medienberichten rund 10 Mrd. Dollar kosten und fünf Jahre dauern. Technische
Details blieben zunächst weitgehend unklar. SpaceX entwickelte bisher Raketen.

Drohnen und Satelliten
Der Internet-Konzern verfolgte auch ein eigenes Satelliten-Projekt, nach dem Weggang des federführenden Managers Greg Wyler werde nun aber eine Alternative gesucht, schrieb "The Information". Wyler kündigte jüngst ein eigenes Internet-Satellitenprojekt mit dem Namen OneWeb an, das unter anderem vom Chipkonzern Qualcomm unterstützt wird. Er habe ebenfalls über eine Kooperation mit SpaceX verhandelt, die Gespräche seien jedoch gescheitert, berichtete das "Wall Street Journal".

Auch Facebook schwebt zur Internet-Versorgung in Entwicklungsländern ebenfalls ein System mit Satelliten und Antennen auf Drohnen vor. Im Rahmen der Initiative Internet.org arbeitet das weltgrößte Online-Netzwerk bereits mit Telekom-Unternehmen zusammen. Google und Facebook verweisen darauf, dass bisher die Mehrheit der Weltbevölkerung noch nicht online ist - und hoffen auf Milliarden neuer Kunden.

Für Google ist es nicht der erste Vorstoß ins Weltraum-Geschäft: der Internet-Konzern kaufte im vergangenen Jahr bereits die Firma Skybox , deren Satelliten Video-Aufnahmen in hoher Auflösung von der Erdoberfläche machen sollen.

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