Erster Flug

Handy-Telefonieren im Flugzeug erstmals erlaubt

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Seit Donnerstag können Passagiere erstmals an Bord eines Flugzeugs mit dem Handy telefonieren - jedoch nicht bei allen Fluglinien.

Mit einem Anruf auf einem Flug von Dubai ins marokkanische Casablanca nahm Emirates Airlines das erste kommerzielle Angebot für Handy-Telefonate an Bord in Betrieb. Das teilte das Unternehmen in Dubai mit. Bei der Austrian Airlines (AUA) ist ein derartiges Service derzeit nicht angedacht.

Anrufe ohne Störung möglich
Das erste mobile Bord-Telefonat sei in einem Airbus A340-300 in rund 9.000 Metern Höhe geführt worden. Das Flugzeug ist das erste der Emirates-Flotte, das mit dem speziellen System ausgerüstet ist, welches Handy-Anrufe ohne Störung der Bordelektronik erlaubt.

Auch SMS-Senden ist möglich
Die Passagiere von Emirates dürfen pro Flug bis zu sechs Anrufe tätigen, teilte Emirates mit. Auch das Senden und Empfangen von SMS ist möglich. Auch viele andere Airlines erproben derzeit ähnliche Systeme, bisher ist das Telefonieren aber nur versuchsweise möglich gewesen.

Gilt nicht für österreichische Flüge
Bei österreichischen Flügen dürfte es zumindest in absehbarer Zeit keine Erlaubnis für Handy-Telefonate an Bord geben. Man habe nicht vor dies zu ermöglichen, obwohl es technisch möglich sein dürfte, sagte AUA-Sprecher Michael Braun. Laufende Umfragen unter den Kunden würden allerdings zeigen, dass die Nachfrage nach Ruhe viel stärker sei als der Wunsch, während eines Fluges Anrufe zu tätigen. Auch bei den deutschen Fluggesellschaften Lufthansa und Air Berlin wird Handytelefonie im Hinblick auf Ruhe an Bord weiterhin abgelehnt.

Hohe Roaminggebühren fällig
Die für das Telefonieren notwendige Techniken wie von AeroMobil oder Konkurrent OnAir stützen sich im Wesentlichen auf dasselbe Prinzip: Bei einem Telefonat im Flugzeug wählt sich das Handy in ein flugzeuginternes Netz ein. Von dort wird der Anruf in das jeweilige Handynetz des Nutzers weitergeleitet. Weil sich das Handy nur ins lokale Netz einwählt, sind die Sendeimpulse schwächer, weshalb auch keine Bordinstrumente gestört werden können. Die Anrufe sind allerdings nicht billig: Wie bei einem Anruf im Ausland werden für Anrufe über das fremde Netz genauso wie für ankommende Anrufe sogenannte Roamingkosten fällig.

System kann in Ruhephase geschaltet werden
Die Systeme funktionieren grundsätzlich nur in größeren Flughöhen, um sicherzugehen, dass es bei Starts und Landung nicht doch zu Störungen kommen kann. Im Regelfall erlaubt die Technik der Flugzeugbesatzung, die Handy-Nutzung zu regulieren. So kann das System etwa in Ruhephasen auf Langstreckenflügen so umgeschaltet werden, dass nur noch SMS, aber keine Gespräche mehr möglich sind.

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