CeBIT 2008

Hersteller wollen einheitliche Energie-Kennzeichen

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In zwei bis vier Jahren könnte einheitliches Siegel die nationalen Kennzeichen ablösen. Gesetzgeber könnte fürs Stromsparen Energieeinsparziele vorschreiben

Die IT-Branche will stromsparende Computer weltweit einheitlich kennzeichnen. "Ich glaube, es ist eine Frage der Zeit, bis wir zu einer Standardisierung kommen", sagte IBM-Deutschland-Chef Martin Jetter, der dem Präsidium des deutschen Branchenverbands Bitkom angehört, am Montag im Vorfeld der IT-Messe CeBIT. In zwei bis vier Jahren könnte ein einheitliches Siegel die überwiegend nationalen Kennzeichen ablösen, sagte Jetter. Bisher tragen Computer und ähnliche Geräte Gütezeichen wie den "Energy Star" in den USA oder den "Blauen Engel" in Deutschland.

Energieklassen
Vorbild für das geplante internationale Signet könnte die europäische Energieklassifizierung von Haushaltsgeräten sein. Hier zeigen Buchstaben von "G" bis "A++" den Verbrauchern den Energieverbrauch etwa von Kühlschränken und Waschmaschinen an.

Die Marktforschungsfirma Gartner rechnet damit, dass sich auch die Gesetzgeber stärker mit stromsparender Computertechnik befassen und konkrete Energieeinsparziele vorschreiben werden. "Die aktuelle politische Stimmung macht es wahrscheinlich, dass insbesondere in der EU konkrete Ziele und Maßnahmen definiert werden", teilte das Institut mit. "Gartner erwartet Reduktionsziele in der Größenordnung von 25 Prozent Reduktion bis zum Jahr 2020 und 60 bis 80 Prozent bis 2050."

90 Prozent der PCs ohne Energiemanagement
Der Herstellerverband "Climate Savers Computing Initiative" hat sich bereits ehrgeizigere Einsparziele vorgenommen. Bis 2010 solle zumindest in Europa die Energieeffizienz der Geräte um 50 Prozent verbessert werden, sagte die Vertreterin der bisher 75 Mitgliedsfirmen, Allyson Klein. Allerdings ist es bis dahin ein weiter Weg: Ende des Jahres würden weltweit eine Milliarde PC in Betrieb sein, davon 90 Prozent ohne Energiemanagement.

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