Behörden gelang ein Schlag gegen die Betreiber der illegalen Einrichtung.
Wer schon immer wissen wollte, wie eine professionell aufgezogene „Klickfarm“ aussieht, hat nun die Gelegenheit dazu. In Thailand wurden nun nämlich die Betreiber einer solchen Einrichtung ausgehoben. Konkret handelt es sich bei den Festgenommenen um drei Chinesen, die die guten Bedingungen für Internet-Nutzer in Thailand ausnutzen wollten.
400 iPhones und über 347.000 SIM-Karten
Wie The Verge berichtet, staunten die Behörden nicht schlecht, als sie der als Callcenter getarnten Klickfarm einen Besuch abstatteten. So gab es dort etwa ein Regal auf dem rund 400 iPhones installiert waren. Über die zusammengeschlossenen Smartphones wurden die illegalen Bot-Aktivitäten ausgeführt. Darüber hinaus wurden noch über 347.000 SIM-Karten entdeckt. Ein Video zeigt, wie das Ganze aussieht und wie die iPhones im Sekundentakt Chatnachrichten erstellen:
Auftrag kam von chinesischer Firma
Laut dem Bericht haben die drei Chinesen mittlerweile gestanden, dass sie in ihrer Klickfarm illegale Bots auf WeChat betrieben haben. WeChat ist das chinesische Pendant zu WhatsApp und hat mehrere Hundert Millionen Nutzer. Der Auftrag soll von einem chinesischen Unternehmen gekommen sein, das auch die iPhones zur Verfügung stellte. Über Fake-Profile wurden von den Bots im Sekundentakt Nachrichten versendet (die Firmen in ein positives oder negatives Licht rückten), Likes verteilt und Meinungen beeinflusst. Den erwischten Betreibern der Klickfarm drohen nun mehrjährige Haftstrafen aufgrund von illegalen Internet-Aktivitäten. Davor sollen sie pro Monat über 4.000 Dollar verdient haben.
Bots kamen zuletzt häufiger in die (negativen) Schlagzeilen. So sollen solche automatisierten Chatprogramme aus Russland u.a. massiven Einfluss auf die US-Präsidentenwahlen genommen und Donald Trump zum Sieg verholfen haben.
