Hacker-Attacke

Super-Virus infizierte 13 Millionen PCs

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Polizei und FBI kamen ehemaligen Informatikstudenten auf die Schliche

Bedeutender Schlag gegen Cyber-Kriminelle: Die slowenische Polizei ist laut Medienberichten in Zusammenarbeit mit dem FBI jungen slowenischen Hackern auf die Spur gekommen. Sie werden verdächtigt, eines der gefährlichsten Computerviren (ähnlich wie Conficker), das mehr als 13 Millionen PC weltweit verseucht hat, entwickelt zu haben: Die drei ehemaligen Informatikstudenten, alle unter 25 Jahre alt, sollen das Virus an das im vergangenen März aufgeflogene spanische Netzwerk "Mariposa" (Schmetterling) verkauft haben.

Riesiges Netzwerk
Die im Frühjahr zerschlagene spanische Verbindung krimineller Hacker hatte weltweit eines der größten Netze von Virus-verseuchten Computern betrieben. Die drei slowenische Hacker aus der Stadt Maribor (Marburg) sollen laut Medienberichten für jeden befallenen PC eine Belohnung im zweistelligen Cent-Bereich bekommen haben.

Die slowenische Polizei hat bestätigt, dass mehrere Hausdurchsuchungen durchgeführt und slowenische Bürger vernommen wurden. Mehr zu den Ermittlungen solle in den kommenden Tagen bekanntgegeben werden, hieß es.

Weltweite Verbreitung
Das Netzwerk von infizierten Computern mit dem Namen "Maripiosa" war in Spanien im März zerschlagen worden. Drei spanische Verdächtigte sollen seit Ende 2008 Zugang zu mehr als 13 Millionen Computern von Einzelpersonen, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen in aller Welt gehabt haben. Die Ermittler gingen bereits damals davon aus, dass die Spanier das Netzwerk nicht selbst geschaffen, sondern von anderen gekauft hatten.

Kontodaten im Visier
Von den Hackerangriffen waren deutlich mehr als die Hälfte der 1.000 größten US-Unternehmen und mehr als 40 größere Banken betroffen. Dabei wurden persönliche Daten, insbesondere Kontoinformationen, gestohlen und an Dritte verkauft. Dem Netzwerk war im Mai 2009 die kanadische Firma Defence Intelligence auf die Spur gekommen.

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