Patentantrag

Microsoft will Büromitarbeiter ausspionieren

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Microsoft hat einen Antrag für ein Büro-"Spionage"-Tool eingereicht, das unter anderem die Herzfrequenz von Mitarbeitern überwachen soll.

Was bisher nur für Piloten, Astronauten und Feuerwehrmänner galt, soll jetzt auch für den durchschnittlichen Büro-Mitarbeiter kommen: die komplette Überwachung - zumindest wenn es nach Microsoft geht. Der Softwarekonzern hat laut "Times" einen Patentantrag für so eine Software eingebracht.

Massive Überwachung
Mit dieser neuartigen Technologie sollen Mitarbeiter überwacht werden - und dabei durchaus auch sensible Daten mitprotokolliert werden. Drahtlose Sensoren stellen via Messung der Herzfrequenz, des Blutdrucks, der Körpertemperatur und Bewegungen die Produktivität, Kompetenz und Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter fest.

Auch Stress wird entdeckt
Das Ganze soll laut Patentantrag “Unique Monitoring System” heißen. Das System soll auch Stress und Frustration aufspüren können und im Anschluss eine "umgehende Unterstützung melden oder geben" können. Dabei würden weitere Gesundheitsdaten, wie Alter, Gewicht oder der generelle Gesundheitszustand berücksichtigt werden.

Heikle Privacy-Fragen
Experten äußerten gegenüber der "Times" bereits erste Bedenken: "Das System trage die Überwachung von Mitarbeiter auf einen neuen Level", so die gängige Meinung. Datenschutzexperte Hugh Tomlinson dazu: "Dieses System ist ein massiver Eingriff in jeden Aspekt des täglichen Lebens von Angestellten. Es wird unzählige heikle Fragen im Bereich Privacy auf."

Wofür es eingesetzt werden kann
Der große Nutzen davon aus Sicht von Microsoft: Soziale Beziehungen und die Gruppendynamik könnten gestärkt werden, da erkannt werde, wer dieselben Aktivitäten ausführt oder welche Interessen die Mitarbeiter haben. Die Technologie kann aber auch dazu genutzt werden, um die Leistungen seiner MitarbeiterInnen schnell und einfach zu vergleichen und so beim nächsten Projekt die Besten der Besten kombinieren zu können.

Die Entscheidung, ob das Patent gewährt wird, wird jetzt innerhalb eines Jahres fallen.

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