Social Networking

Microsoft zahlt 240 Mio Dollar für Facebook-Anteil

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Microsoft steigt mit stolzen 240 Millionen Dollar in die Internet-Community Facebook ein - dessen Gründer hat damit ausgesorgt.

Im Rennen um die Werbemillionen im Internet hat Microsoft einen wichtigen Erfolg erzielt: Der Software-Konzern erwarb für 240 Mio. Dollar (169 Mio. Euro) eine 1,6-prozentige Beteiligung an der Internet-Community Facebook, die von mehr als 47 Mio. Menschen für die persönliche Präsentation und Kommunikation genutzt wird. Facebook gab Microsoft damit den Vorzug vor einem ähnlichen Angebot von Google.

Die am Mittwoch bekanntgegebene Vereinbarung sieht vor, dass Microsoft Internet-Werbung bei Facebook verkauft. Außerdem wolle Microsoft auch in anderen Bereichen mit Facebook zusammenarbeiten, sagte der für Online-Plattformen zuständige Manager Kevin Johnson während einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Offenbar ist Microsoft interessiert an der erfolgreichen Entwicklung von "Widgets" - das sind kleine Internet-Anwendungen, die sich in die persönlichen Seiten bei Facebook integrieren lassen. Bisher haben freie Entwickler rund 8.000 solcher Widgets für Facebook programmiert.

Die Investition bei Facebook bedeutet für Microsoft einen wichtigen Erfolg im Wettbewerb mit Google. Bei früheren Bieterwettkämpfen wie bei der Videoplattform YouTube und dem Werbeunternehmen DoubleClick musste Microsoft Google den Vortritt lassen. Facebook-Manager Owen Van Natta sagte, es habe Gespräche mit anderen Interessenten gegeben, nannte aber keine Namen. Google hat ein eigenes soziales Netzwerk namens Orkut gegründet, das aber außerhalb von Südamerika bisher nur auf geringe Resonanz stößt.

Viele Übernahme-Angebote
Der Preis für die Microsoft-Beteiligung bedeutet, dass Facebook mit insgesamt 15 Mrd. Dollar bewertet wird - ein erstaunlicher Betrag für ein Unternehmen, das vor weniger als vier Jahren im Wohnheim der Harvard University gegründet wurde. Im vergangenen Jahr hatte Facebook-Gründer Mark Zuckerberg ein Kaufangebot von Yahoo zu einem Preis von einer Milliarde Dollar abgelehnt.

Social Networks boomen noch immer
Das größte soziale Netzwerk ist zwar weiterhin MySpace.com als Tochter des Medienkonzerns News Corp. von Rupert Murdoch. Facebook, das zunächst vor allem in akademischen Kreisen genutzt wurde, weist aber die höheren Zuwachsraten auf. Microsoft hat in diesem Markt die "Windows Live Spaces" eingeführt, die in den USA bisher von 9,8 Mio. Menschen genutzt werden.

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