"BadRabbit" wütet in Europa

Neuer Erpressungs-Trojaner sorgt für Chaos

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Hacker fordern Geld - Software infiziert Rechner und sperrt Daten sowie Zugänge.

Eine Erpressersoftware namens "BadRabbit" treibt derzeit ihr Unwesen in Europa. Der "böse Hase" war am Dienstag aufgetaucht und sorgt seither für Chaos. Wie die IT-Sicherheitsfirma Kaspersky am Mittwoch mitteilte, sind außer dem ukrainischen Flughafen von Odessa und russischen Medienportalen wie der Nachrichtenagentur Interfax noch rund 200 andere Ziele in diesen beiden Ländern sowie in weiteren europäischen Staaten betroffen. Die Software infiziert Rechner und sperrt Daten und Zugänge für Nutzer, die dann zu Geldzahlungen aufgefordert werden, um wieder Zugriff zu erhalten.

Die meisten Hackerziele lagen demnach in Russland, ähnliche Angriffe seien aber auch "in anderen Ländern beobachtet worden - Ukraine, Türkei, Deutschland", erklärte die Sicherheitsfirma und sprach von insgesamt fast 200 Zielen. Demnach war am Dienstagnachmittag das Informationssystem am Flughafen von Odessa betroffen, die Flüge gingen aber planmäßig.

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Die russische Nachrichtenagentur Interfax berichtete am Mittwoch von anhaltenden Problemen, unter anderem funktionierte das Internet nicht. Nur teilweise konnte die Agentur ihre Arbeit wieder aufnehmen, sagte der stellvertretende Generaldirektor Alexej Gorschkow in Moskau.

Auch das unabhängige russische Nachrichtenportal Fontanka aus St. Petersburg war betroffen und mutmaßte, der Angriff habe mit kritischen Berichten über Russlands Einsatz im syrischen Bürgerkrieg zu tun. Das wiederum wiesen die Behörden in Russland und der Ukraine zurück.

"Gezielter Angriff"

"Bei allem Respekt für große Medienkonzerne, aber sie sind keine kritische Infrastruktur", sagte Telekommunikationsminister Nikolai Nikiforow. Die Abteilung für Cyberkriminalität bei der ukrainischen Polizei erklärte ebenfalls, es handle sich nicht um einen "gezielten Angriff". Das US-Heimatschutzministerium gab unterdessen eine Warnung zu "BadRabbit" heraus und rief die Nutzer auf, nicht auf die Geldaufforderungen einzugehen, da selbst dann die Rückgabe von Daten nicht gesichert sei.

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