Eigener Kartendienst

Nokia bringt besseres "Street View"

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Höherer Realitätsgrad dank Laser-Geräte und 360-Grad-Kameras.

Der finnische Handyweltmarktführer will mit seinem geplanten Straßenatlas den umstrittenen Internetdienst "Street View" von Google in den Schatten stellen.

Neue Techniken für mehr Realität
Dank spezieller Technologien sollen die Bilder von Straßenzügen und Gebäuden viel detaillierter sein, kündigte der für Kartenmaterial zuständige Manager der Konzerntochter Navteq, Frank Pauli, laut "Wirtschaftswoche" an. Mit Laser-Geräten und 360-Grad-Kameras solle die Umgebung haargenau in 3-D-Qualität abgebildet werden.

Tests bereits abgeschlossen
Einem Vorabbericht zufolge ist eine Geodaten-Erfassung in Europa und Nordamerika geplant. Zwei Jahre habe Nokia an der Technologie gearbeitet, wird Pauli zitiert. Erste Tests in San Francisco seien abgeschlossen. "Noch vor Jahresende wollen wir mit der Erfassung in Frankreich und Großbritannien beginnen", sagte der Manager. In Deutschland werde Navteq beginnen, sobald in der öffentlichen Debatte um Street View eine Lösung gefunden sei.

Proteste gegen Street View
Der Internetdienst von Google sorgt bei uns und vor allem in Deutschland für Proteste. Viele Bürger sind nicht damit einverstanden , dass ihre Hausfassade im Internet gezeigt wird. Die Bundesregierung will vorerst nur besonders schwerwiegende Eingriffe in die Privatsphäre per Gesetz verbieten. Innenminister Thomas de Maiziere will bis zum IT-Gipfel am 07. Dezember einen Gesetzentwurf vorlegen. Die Diensteanbieter sollen sich bis dahin auf einen Datenschutz-Kodex einigen.

Nokia hatte in einer milliardenschweren Übernahme Navteq 2008 gekauft, einen Anbieter von digitalen Landkarten. Anfang dieses Jahres hatten die Finnen angekündigt, nach Google ebenfalls auf den schnell wachsenden Navigationsmarkt zu drängen.
 

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