Im Internet

Phising und Kinderpornos breiten sich aus

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Phising-Fälle sind um 20 Prozent gestiegen. Experten raten zu mehr Wachsamkeit.

Das Ausspähen privater Daten im Internet hat laut BKA im vergangenen Jahr stark zugenommen. "2007 haben wir schon 4.200 Phishing-Fälle registriert. Das sind 700 Fälle oder 20 Prozent mehr als im Jahr zuvor", sagte der Präsident des deutschen Bundeskriminalamtes (BKA), Jörg Ziercke, der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Er beobachte dies mit großer Sorge. Die tatsächliche Zahl dürfte noch weit höher liegen, weil viele Einbrüche in Rechner zunächst unbemerkt blieben oder nicht gemeldet würden, sagte Ziercke.

"Auch die Schäden steigen sprunghaft. 2006 lag die Schadenshöhe im Durchschnitt noch bei 2.500 Euro, jetzt sind es schon 4.000 bis 4.500 Euro pro Phishing-Fall", sagte der BKA-Chef. "Nach Schätzungen sind heute mehr als 750.000 Computer in Deutschland mit Schadprogrammen infiziert, etwa 150.000 Rechner werden von Kriminellen unbemerkt ferngesteuert." Ziercke rät Computer-Nutzern dringend, sensibler mit dem Internet umzugehen und sich zu schützen.

Experten der Banken raten, zum Schutz des eigenen Online-Kontos Passwörter niemals auf dem PC zu speichern. Anhänge in E-Mails von unbekannten Absendern sollten nicht geöffnet, Links in solchen Mails nicht angeklickt und verdächtige Mails gleich gelöscht werden. Kontodaten sollten auf keinen Fall preisgegeben werden. Weitere Informationen geben das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und der Bundesverband deutscher Banken.

Auch die Kinderpornografie weitet sich nach Einschätzung des BKA drastisch im Internet aus. "Bilder und Filme, auf denen Kinder und sogar Babys brutal missbraucht werden, breiten sich im Internet rasend schnell aus", sagte Ziercke der Zeitung. So habe das BKA zum Beispiel in einem Verfahren in Deutschland fast 240.000 Zugriffe auf 4.600 kinderpornografische Dateien festgestellt. "Was dort im Internet geschieht, ist einfach unfassbar", sagte der Präsident des BKA.

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