In der EU

Rivalen gehen wieder gegen Google vor

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Laut Mitbewerbern würden Nutzer von Suchmaschine in die Irre geführt.

Mehrere Wettbewerber haben sich erneut über den Suchmaschinengiganten Google beschwert . Es geht weiter um den Vorwurf, dass die Nutzer durch Googles Anzeige von Suchergebnissen hinters Licht geführt werden, wie Thomas Vinje, der Sprecher der Firmen-Allianz Fairsearch, am Donnerstag in Brüssel erklärte. Google hatte zwar in den vergangenen Monaten Änderungen der Anzeigen angeboten. Doch diese änderten die jetzige Situation "nicht grundlegend", urteilte Vinje.

EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia lässt seit rund drei Jahren mehrere Praktiken von Google prüfen. Im Mittelpunkt steht der Vorwurf, dass der US-Konzern Suchergebnisse manipuliert. Dabei würden Ergebnisse von spezialisierten Suchdiensten, die Google selbst betreibt, prominenter angezeigt als Ergebnisse der Konkurrenz. Beispiele sind Google Shopping für Einkäufe und Google Flights für Flugreisen.

Harte Strafen möglich
Dem Marktführer drohen ein Verbot der Praktiken und eine hohe Geldstrafe. Allerdings hat Google zweimal Zugeständnisse angeboten, um dies abzuwenden. Wenn die Kommission die Zugeständnisse annimmt, kann sie den Fall zu den Akten legen. Dagegen machen die Konkurrenzfirmen nun erneut Druck. Zu Fairsearch gehören unter anderen Microsoft, Expedia, Tripadvisor und Nokia.

Bei ihrer neuen Kritik beruft sich Fairsearch auf ein in ihrem Auftrag erstelltes Gutachten. Es belege, dass normale Nutzer häufig nicht merkten, dass sie statt eines neutral errechneten Suchergebnisses ein künstlich von Google nach vorn gebrachtes Resultat anklickten, machte Fairsearch geltend. Diese Kritik bezieht sich ausdrücklich auf die Suchergebnisse nach den von Google jüngst vorgeschlagenen Änderungen.

Erst vor kurzem hatten sich Europas Verleger ähnlich kritisch zu Googles Änderungsvorschlägen geäußert. Wie die Verleger so forderte auch Fairsearch die EU-Kommission auf, die Gangart zu wechseln und nicht weiter auf eine gütliche Einigung zu bauen, sondern den Weg hin zu Sanktionen gegen Google einzuschlagen.

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