Studie

Schlechte IT kostet Wirtschaft 15 Mrd. pro Jahr

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Schlechte IT-Systeme kosten Österreichs Unternehmen jährlich 15 Milliarden Euro - und bremsen das Umsatzwachstum

Unternehmen müssen pro Jahr auf durchschnittlich 5 Prozent Umsatzwachstum verzichten, da die unternehmenseigene IT den Geschäftsanforderungen nur unzureichend entspricht. Allein in Österreich ergibt sich daraus ein nicht zustande kommender Umsatz in Höhe von 15 Mrd. Euro. Diese Ergebnisse gehen aus der aktuellen Studie des Managementberaters A.T.Kearney hervor, für die 65 Manager in Österreich und Deutschland aus verschiedenen Branchen befragt wurden.

Missstand zwischen IT und Management
Die Führungsetagen beklagen sich in erster Linie über mangelnde Unterstützung der IT bei wachstumsrelevanten Unternehmensfunktionen wie Business Intelligence und Customer Relationship Management. Als wichtig für den Unternehmenserfolg bezeichnen die Befragten vor allem konsistente Daten, kurze Reaktionszeit der IT bei der Erfüllung von Anfragen sowie Transparenz über den konkreten IT-Nutzen.

Die Gründe für das Ergebnis sind aber nicht allein in den IT-Abteilungen zu suchen, erläutert Robert Kremlicka, Österreich-Geschäftsführer von A.T.Kearney in einer Presseaussendung. In den meisten Fällen seien die Anforderungen an die IT im Sinne der strategischen Unternehmensziele nicht ausreichend formuliert. So sei auch nicht verwunderlich, dass 76 Prozent der Unternehmen bei der Bewertung von IT-Projekten den tatsächlichen Nutzen für das Unternehmen außer Acht lassen, meint Kremlicka. Lediglich jedes vierte Unternehmen evaluiert auch den tatsächlichen unternehmerischen Mehrwert seiner IT-Projekte.

Nutzeneffekte könnten alleine schon deswegen nicht identifiziert werden, da die Parameter zur Messung des Projekterfolgs sich meist nur an den Kosten aber nicht am Umsatz orientieren, so Kremlicka. Mit einer richtigen IT-Strategie sei eine Umsatzsteigerung von drei bis acht Prozent in Unternehmen aller Branchen möglich. Als Einsparungspotenziale werden in der Aussendung eine Reduktion der Vorlaufzeiten und eine Automatisierung kritischer Geschäftsbereiche genannt.

Wachstumshebel statt Kostenfaktor
Der mangelnde Nutzenbeitrag der IT rühre vor allem daher, dass die IT in der "klassischen" Wahrnehmung als Kostenfaktor gesehen wird, so die Experten von A.T.Kearney. Der IT-Bereich sei noch weit davon entfernt als Wachstumshebel von Unternehmen gesehen zu werden. So involviert nur knapp ein Fünftel der befragten Unternehmen die IT in die Strategiephase von Wachstumsprojekten. In der Regel werden die IT-Verantwortlichen sogar erst dann hinzugezogen, wenn die Planungsphase abgeschlossen ist (33 Prozent). Der Rat an die IT-Abteilungen lautet daher: Der Nutzenbeitrag für das Unternehmen soll transparent gemacht werden. Auf dieser Basis sollte eine gemeinsame Vision erarbeitet werden, wie die IT zur Erreichung der Unternehmensziele beitragen kann.

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