Keine Erklärungen

Skype geht wieder

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Wegen einer "einzigartigen Kette von Ereignissen" war Skype die letzten Tage offline. Näheres war nicht zu erfahren.

Der Internettelefonie-Dienst Skype funktioniert nach einem mehr als eintätigem Ausfall wieder. Der Dienst teilte in der Nacht auf Samstag mit, die Störung sei behoben. Nähere Erklärungen, wie es am Donnerstag zu dem massiven Ausfall gekommen ist, gab es weiterhin nicht. Bisher hieß es lediglich, der Grund sei ein "Fehler im Algorithmus der Skype-Netzwerksoftware", die das Zusammenspiel des Skype-Programms auf den Computern der Nutzer mit dem restlichen Netzwerk regele.

Kein Hackerangriff
Skype hatte auch betont, dass es nicht Opfer eines Hacker-Angriffs geworden sei. Darüber war spekuliert worden, nachdem im Internet Anleitungen kursierten, wie man Skype angreifen könne. Skype-Sicherheitschef Kurt Sauer sagte der "New York Times" vom Freitag, die Störung sei von einer einzigartigen Kette von Ereignissen verursacht worden, "und die genaue Entwicklung ist noch nicht völlig verstanden worden".

90 Prozent der Skype-Nutzer offline
Zeitweise dürften bis zu 90 Prozent der Skype-Nutzer von den Schwierigkeiten betroffen gewesen sein, wobei die Zahl der eingeloggten User extreme Schwankungen aufwies. Kritik in Blogs und Foren kommt derzeit vor allem von Klein- und Mittelbetrieben (KMU), die auf die Zuverlässigkeit vertraut haben, und nun mit Problemen bei der Abwicklung ihrer Geschäfte konfrontiert sind. An der Behebung der Störung werde unter Hochdruck gearbeitet, so Skype. Möglicherweise könne das Problem aber auch länger andauern, sagte Skype-Sicherheitschef Kurt Sauer der "New York Times". Die Störung sei von einer einzigartigen Kette von Ereignissen verursacht worden, "und die genaue Entwicklung ist noch nicht völlig verstanden worden".

Image-Schaden
Wie hoch der Image-Schaden ist, dürfte vor allem davon abhängen, wie schnell die Probleme gelöst werden können. Heftigen Unmut hat auch die Kommunikationspolitik des Unternehmens hervorgerufen. In den Startlöchern scharrt jedenfalls bereits die Konkurrenz: Zahlreiche Anbieter werben gezielt in Foren, um ihr Internettelefonie-Angebot zumindest als Zweitsystem in Stellung zu bringen.

Voice over IP
"Die Probleme bei Skype bedeuten nicht, dass die Technologie - also Voice over IP (VoIP) - schlecht ist. Ein Ausfall kann auch bei E-Mail-Diensten passieren", erklärte Philipp Graf, stellvertretender Geschäftsführer der Bundessparte Information und Consulting in der Wirtschafskammer Österreich. Ob es vernünftig sei, den gesamten Kommunikationsverkehr über einen einzigen Anbieter abzuwickeln, wollte Graf nicht beurteilen. "Die Bedeutung der Kommunikation für das Geschäft muss jedes Unternehmen für sich selbst bestimmen. Wenn bei einem Dienstleister wie Skype öfter Schwierigkeiten auftreten, werden sich die Kunden abwenden", so Graf.

Die Tochter des Online-Auktionshauses eBay bietet Telefongespräche via Internet zu anderen Nutzern der Skype-Software kostenlos an. Für Verbindungen aus dem Internet zu Handys oder Festnetztelefonen wird eine geringe Gebühr fällig. Das Unternehmen hat außerdem angekündigt, seine Dienste auch auf Festnetz-Telefonie und Mobilfunk auszuweiten. Bisher nutzen die Kunden Skype-Telefonie und Instant-Messaging vor allem über ihre Computer.

Laut einem Test der Arbeiterkammer halten sich bei der Internettelefonie die Vor- und Nachteile generell die Waage. Service-und Mehrwertnummern sind über das Web selten anwählbar, es gibt großteils ungünstige einminütige Verrechnungstakte und oft unübersichtliche Vorauszahlungen. Im Vergleich zum Festnetz sind Internetgespräche ins österreichische Festnetz zur Geschäftszeit und Auslandsanrufe im Durchschnitt allerdings billiger. Netzintern wird übrigens kostenlos geplaudert.

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