Kampf gegen Billig-DSL

UPC bringt Internet mit 1,3 GBit/s

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Mit neuem High-Speed-Angebot soll der Umsatz wieder steigen.

Der Vormarsch der mobilen Internet-Datenkarten und des Billig-Breitbandinternets haben dem TV-, Telefon- und Internetanbieter UPC in Österreich beim Umsatz zugesetzt. Das Unternehmen versucht im Kampf um Kunden mit "High-Speed"-Internet und Preissenkungen zu kontern. Die Telekom Austria habe im Jahr 2007 mit ihrem Kombi-Angebot den Marktpreis auf 19,90 Euro halbiert und dadurch sei der UPC-Umsatz deutlich zurückgegangen, erklärte UPC-Österreich-Geschäftsführer Thomas Hintze bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Wien.

Umsatz sinkt
Der starke Konkurrenzdruck schlägt sich in den Geschäftszahlen nieder: Der UPC-Umsatz in Österreich ging 2010 im Vergleich zum Jahr davor um 2,6 Prozent auf rund 338 Mio. Euro zurück. Im Jahr 2007 beliefen sich die Erlöse noch auf 367 Mio. Euro. Auch die Anzahl der Kunden war rückläufig: Im zweiten Quartal 2011 waren es 692.000, nach 710.000 in der Vorjahresperiode.

High-Speed Internet
UPC Österreich, eine Tochter des US-Konzerns Liberty Global, will weitere Kunden mit schnellem Breitband-Internet und Digital-TV locken: Durch eine schrittweise Reduktion der Analog-TV-Känale sollen bei UPC die Digital-Kapazitäten für die "multimediale Zukunft" deutlich erhöht werden. Theoretisch wären ohne bauliche Maßnahmen 5 Gbit/s möglich, bei einem Test heute in Wien wurde eine Geschwindigkeit von 1,3 Gbit/s erreicht. Derzeit könnten rund 97 Prozent des HFC-Gebietes von UPC mit bis zu 100 Mbit/s versorgt werden, so Hintze. Erst durch den kombinierten Einsatz von Glasfaser- und Koxialkabel (HFC) seien "hochqualitative Multimedia-Dienste" möglich. UPC-Bestandskunden sollen "im Herbst" ein weiteres Geschwindigkeits-Upgrade bekommen, kündigte der UPC-Österreich-Chef an.

Ausbau des Fernsehangebots
Im TV-Bereich ist das Kabelunternehmen derzeit recht aktiv: Man verhandle derzeit "sehr intensiv" mit dem Pay-TV-Sender Sky, so Hintze. Ab Mitte September gibt es außerdem kostenlose Red-Bull-Extremsportvideos und ab Ende September TV-Serien, wie "Desperate Housewives" und "Grey's Anatomy", eine Woche nach der US-Premiere "on demand". Die Serien werden aufgrund der kurzen Frist in englischer Sprache mit deutschen Untertiteln ausgestrahlt. Eine Folge wird voraussichtlich über einen Euro kosten.

Keine Expansonspläne
Große Expansionspläne sind derzeit bei UPC aber nicht in der Schublade: Ein heimischer Mobilfunker passe nicht zum "Business-Model", erklärte der UPC-Österreich-Chef. Mit dem UPC-Kabelnetz erreiche man derzeit rund 30 Prozent der österreichischen Bevölkerung. Deswegen wäre "die Akquisition eines Mobilfunkers unlogisch".

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