Raubkopierer im Visier

Verlage gehen gegen E-Book-Piraten vor

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Erstmals wurden gerichtliche Verfügungen gegen Internetdienste erlassen.

Eine internationale Verlagsallianz geht von Deutschland aus juristisch massiv gegen Anbieter von E-Book -Raubkopien im Internet vor. Das Landgericht München I habe auf ihren Antrag hin 17 einstweilige Verfügungen gegen Betreiber des Sharehoster-Diensts "ifile.it" und der damit verbundenen Internetlinkliste "library.nu" erlassen, teilten der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und der Internationale Verlegerverband IPA am Mittwoch in Frankfurt am Main mit. Die beiden Dienste böten mehr als 400.000 digitale Bücher kostenlos in sehr guter Qualität zum Download an.

Profitables Geschäft
Planmäßige Urheberrechtsverletzungen im Internet hätten sich zu einem "hochkriminellen und profitablen Geschäft" entwickelt, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, Alexander Skipis. Das gefährde die Interessen von Autoren, aber auch jene von Tausenden anderer Menschen, die ihre Arbeitskraft für die Entwicklung eines kulturellen Beitrags für die Gesellschaft einsetzten.

Piraterie-Seite mit 8 Mio. Euro Umsatz
Die einstweiligen Verfügungen wurden den Betreibern den Angaben der Verlage zufolge in Irland zugestellt. Demnach setzten diese durch Werbung, Spenden und Vermarktung von exklusiven Premiumzugängen jährlich acht Mio. Euro mit ihrer Piraterie-Website um. Den rechtlichen Schritten vorangegangen seien aufwendige eigene Ermittlungen, erklärten die Verbände. Die Seitenbetreiber hätten sich hinter Tarnnamen und falschen Firmen versteckt. Die Server hätten zuerst in Deutschland gestanden, seien dann aber in die Ukraine gewechselt.

Technik-Trends 2012

Fotos von den Technik-Trends 2012

2012 kommen die ersten Smartphones mit superschnellen Quad-Core-Prozessoren mit einer Taktrate von bis zu 1,5 GHz in den Handel. Die Displays werden noch schärfer und bessere Akkus versprechen eine längere Laufzeit. Highlights sind das iPhone 5, das HTC One X, das LG 4X HD sowie das Galaxy S3 (im Bild).

Bei den boomenden Tablet-Computern sieht die Lage nicht viel anders aus. Auch hier kommen 2012 Geräte mit noch schnelleren Prozessoren und verbesserten Displays auf den Markt. Außerdem werden die Touch-Computer dank einer stärkeren Vernetzung (siehe weiter unten) noch vielseitiger.

2012 trumpft die Nintendo dann mit der völlig neuen Wii U auf. Sie soll der PS3 und der Xbox 360 Kunden abjagen. Sony bringt am 12. Februar seine mobile Highend-Konsole Playstation Vita auf den Markt. Sie kann zwar keine dreidimensionalen Inhalte darstellen, liefert dafür aber eine bahnbrechende Grafik und eine völlig neue Steuerung.

Bei den Betriebssystemen steht 2012 ganz im Zeichen von Microsoft. Denn im kommenden Jahr bringt der Software-Riese Windows 8 auf den Markt. Der Windows 7-Nachfolger wurde komplett neu entwickelt und ist auch für den Einsatz auf Tablet-Computern vorbereitet.

Hier wird sich in diesem Jahr der 3D-Standard durchsetzen. Neue Geräte werden diese Technik von Haus aus integriert haben. Die Kunden können dann selbst entscheiden, ob sie sie verwenden wollen, oder eben nicht.

Die sogenannten Smart-TVs ermöglichen es den Nutzern über Apps oder spezielle Browser direkt im Internet zu surfen. Da die Techniken immer weiter verbreitet werden, dürften auch die Preise noch einmal deutlich fallen. Vor allem aktuelle 3D- und Smart-TVs dürften deutlich billiger werden.

Bei den mobilen Rechnern heißt die Devise "dünn, leicht, schnell und stark". All diese Ansprüche erfüllen die neuen Ultrabooks problemlos. Sie setzen auf SSD-Festplatten, schnelle Chips, gute Grafik und eine lange Laufleistung.

Nicht weniger als eine Revolution der Fotografie hat das amerikanische Start-Up Lytro im Sinn, das seine Kameras im Frühjahr auf den Markt bringen will. Dank ausgefeilter Linsen-Technik soll man erst knipsen und dann auf bestimmte Bereiche scharfstellen können. Polaroid legte unterdessen die klassische Sofortbildkamera als digitale Version neu auf.

Darüber hinaus wird das Jahr 2012 auch im Zeichen der Vernetzung stehen. Heimnetzwerke dürften dank vereinfachter Technik, günstigeren Preisen und einer größeren Auswahl an Geräten den Durchbruch schaffen.

Schon 2011 brachten sich die Anbieter mobiler Bezahlsysteme in Position - 2012 soll der Vorstoß in den Alltag kommen. Als wichtigste Voraussetzung gilt, dass mehr Smartphones einen Chip für die Funktechnik NFC (Near Field Communication) bekommen, mit der die meisten Bezahlsysteme der rivalisierenden Dienstleister laufen.

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