Apple iCloud: Musik 
aus der "Wolke"

Festtag für Apple-Fans: Gestern (19.00 Uhr unserer Zeit) ließ es sich Unternehmens-Boss Steve Jobs (56) trotz schwerer Krankheit nicht nehmen sein neues Techno-Baby selbst vorzustellen.

iCloud ist der Name, den sich Computer-Nutzer weltweit jetzt merken müssen. Denn jede Neuigkeit aus dem Apple-Labor revolutionierte den Markt.

Wieder einmal stellt Steve Jobs die Musik in den Vordergrund. iCloud soll die Probleme all derer lösen, die keinen Platz mehr für ihre Lieblingssongs auf ihren Festplatten haben. Ab jetzt können die Lieder online gespeichert werden (Cloud-Computing). Der Nutzer mietet sich Speicherplatz auf Servern, die weltweit verstreut sind – das Internet wird also zur persönlichen Festplatte. Die Vorteile sind gewaltig:

• Die Songs sind weltweit abrufbar. Sie werden einfach aus meinem Internet-Speicher gesogen und abgespielt (Streaming).
• Die Musik blockiert keine Speicher- oder Rechen-Kapazitäten auf meinem Gerät.
• Das Lied ist nicht mehr an ein Abspielgerät gebunden, ich kann es weltweit auf jedem Handy, PC, Laptop oder iPad hören.
• Die Festplatte zuhause, im Smartphone oder im iPad hat wieder Platz für andere Dokumente.

Die Apple-Präsentation war zu Redaktionsschluss noch im Gange, deswegen war noch nicht klar, welches Bezahlmodell wirklich zum Einsatz kommt. Als relativ fix galt, der Dienst wird 25 Dollar (17 Euro) jährlich kosten. Die große Frage: Kann man um das Geld nur die eigenen Songs in der Wolke speichern, oder kann sich der Nutzer aus dem gesamten iTunes-Katalog bedienen?

Für Apple ist die Musik aber nur ein Tür-Öffner für weitere Geschäftsmodelle. Als nächstes sollen auch Filme aus der Wolke kommen.

Hacker-Gefahr
Kritiker meinen, iCloud berge große Gefahren für persönliche Daten. In den vergangenen Wochen gab es ja zahlreiche Hacker-Angriffe auf Sony. Auch Amazon verlor zahlreiche Kunden-Daten.
 

Die wichtigsten 
5 Fragen 
zu iCloud

1. Was ist der neue 
iCloud-Dienst?
Damit wird die eigene Musiksammlung nicht mehr im Handy oder Computer gespeichert, sondern im Internet.

2. Wozu brauche ich 
diese Möglichkeit?
Die Musik-Daten (sehr viel Speicher nötig) verstopfen mir nicht mehr das eigene Gerät. Es bleibt wieder Speicher frei für anderes.

3. Was ist die Zukunft der Wolke?
Als nächstes wird der Film-Markt in Angriff genommen. Man bezahlt eine Flat-Rate und dann kann man alle Filme ansehen.


4. Können meine Daten verloren gehen?
Die Server können zusammenbrechen. Experten raten daher dringend zu einer Sicherungs
kopie der eigenen Daten.

5. Können meine Daten gehackt werden?
Alles kann gehackt werden. Im schlimmsten Fall können Kreditkartendaten gestohlen werden. Im besten Fall sehen die Diebe die Liste meiner Lieblings-Songs.