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Apple trotzt der iPhone-Talfahrt

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US-Konzern konnte Smartphone-Rückgänge überraschend gut abfedern.

Die anhaltend schlechteren iPhone-Verkäufe haben Apple im vergangenen Quartal einen deutlichen Geschäftsrückgang beschert. Der Konzern konnte das aber mit einem Sprung bei Service-Erlösen etwas abfedern. Der Umsatz fiel im Jahresvergleich um 15 Prozent auf 42,36 Milliarden Dollar (38,6 Mrd. Euro). Der Gewinn schrumpfte um 27 Prozent auf knapp 7,8 Milliarden Dollar. Nun hofft der Konzern darauf, dass die neue iPhone-Generation , die am 16. September in den Handel kommen soll, ein Erfolg wird. Zuletzt musste sich der erfolgsverwöhnte Hersteller sogar am Heimatmarkt erstmals Samsung geschlagen geben .

Es war der zweite Rückgang für den erfolgsverwöhnten Apple-Konzern in Folge. Zugleich fielen die Quartalszahlen besser aus als die Anleger erwartet hatten: Die Aktie legte nachbörslich um rund fünf Prozent zu. Auch Firmenchef Tim Cook sagte, die Nachfrage der Verbraucher sei stärker ausgefallen als Apple selbst erwartet habe.

iPhone-Umsatz geht um 15 Prozent zurück

Der iPhone-Absatz ging im Vergleich zum Vorjahresquartal um 15 Prozent auf 40,4 Millionen Geräte zurück. Unter anderem mit dem günstigeren iPhone SE im Angebot fiel der Umsatz sogar um 23 Prozent auf gut 24 Milliarden Dollar. Damit sank auch der Anteil der iPhone-Umsätze am gesamten Geschäft auf gut 56 Prozent von zuletzt rund zwei Dritteln.

Das Modell SE - bei dem große Teile der Technik der aktuellen iPhone-6-Modelle ins kleinere Gehäuse der 5er-Reihe gepresst wurden - sei sehr populär gewesen, hieß es. Der durchschnittliche Verkaufspreis eines iPhone fiel um mehr als 60 Dollar auf 595 Dollar. Finanzchef Luca Maestri erklärte das vor allem mit Einmaleffekten, rund ein Drittel des Rückgangs gehe auf ungünstige Wechselkurse zurück. Im laufenden Quartal werde der Durchschnittspreis wieder hochgehen. Traditionell wird im September bereits einige Tage oder Wochen das nächste iPhone-Modell verkauft.

Der Smartphone-Markt insgesamt ist in diesem Jahr abgekühlt. Nach Westeuropa und den USA ist auch der zuletzt lukrative chinesische Markt weitgehend gesättigt. Bei Apple sackte der Umsatz in China um ein Drittel auf 8,85 Milliarden Dollar ab.

Das Wachstum im Smartphone-Geschäft kommt aus den Schwellen- und Entwicklungsländern. Und dort sind aktuell günstige Geräte gefragt.

iPads legen beim Umsatz zu

Die Verkäufe der iPad-Tablets fielen zwar weiter - um neun Prozent auf 9,95 Millionen Geräte. Mit den teureren Modellen des iPad Pro stieg der Umsatz aber um sieben Prozent auf fast 4,9 Milliarden Dollar. Das war das erste Wachstum in dem Geschäft seit längerer Zeit.

Die Umsätze im Dienste-Geschäft sprangen im Jahresvergleich um 19 Prozent auf 5,98 Milliarden Dollar hoch. Dazu gehören die Download-Plattformen für Apps, Filme und Musik sowie der neue Streaming-Dienst Apple Music und Service-Angebote wie der iCloud-Speicher.

Mac-Computer orienterien sich am iPhone

Die Verkäufe der Mac-Computer fielen um elf Prozent auf 4,25 Millionen Geräte, der Umsatz ging noch etwas deutlicher um 13 Prozent auf 5,24 Milliarden Dollar zurück. Apple hatte sich in den vergangenen Jahren besser als der gesamte PC-Markt geschlagen, jetzt schrumpfte der Mac-Absatz stärker als die branchenweiten Verkäufe. Zugleich hat der Konzern einen großen Teil der Computer-Modellpalette schon länger nicht aufgefrischt.

Apple sitzt nun auf einem Geldberg von 231,5 Milliarden Dollar. Die Reserven sanken binnen drei Monaten um 1,4 Milliarden Dollar - der erste Rückgang seit Jahren. Über 90 Prozent des Betrags liegen außerhalb der USA. Apple will die Milliarden-Reserven nicht ins Heimatland bringen, weil dann Steuern von rund 35 Prozent fällig würden. Stattdessen macht Apple lieber wenn nötig Schulden für Dividenden und Aktienrückkäufe. Zuletzt schüttete der Konzern 13 Milliarden Dollar an Aktionäre aus. Zugleich gab es im vergangenen Quartal drei Firmenzukäufe, Namen wurden nicht genannt.

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