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Österreich-Start von Windows Vista

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Nach langem Warten kommt am Dienstag auch in Österreich Microsofts neues Betriebssystem in die Läden.

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Akrobaten entfalteten hoch über den Straßen von New York das Windows-Logo und in einem Theater am Times Square sorgten zwei explosiv laute Rockbands für Partystimmung: Der Software-Gigant Microsoft hat am Montag von New York bis Redmond den lange verzögerten Start seines Betriebsprogramms Windows Vista gefeiert. Am Dienstag startet Vista auch in Österreich.

Der Microsoft-Vorsitzende Bill Gates verwies nach den diversen Rückschlägen in der Entwicklung darauf, dass Windows eine Evolution von einer verbesserten Schreibmaschine zum mit einem Netzwerk verbundenen Unterhaltungszentrum, persönlicher Medienbibliothek und Tor zum Internet hinter sich habe. "Wenn die Leute an ihren PC denken, dann mehr an Windows als den Hersteller (des Geräts)", sagte Gates. "Es bestimmt, wie es aussieht, wie man navigiert, welche Anwendungen verfügbar sind."

Kein Ansturm erwartet
Zwölf Jahre nach Windows 95, sechs Jahre nach Windows XP und zwei Monate nach dem Verkaufsstart für Großkunden ist das neue Windows Vista ab Dienstag in Österreich und weiteren rund 70 Ländern weltweit auch für Privatkunden und Kleinunternehmen in den Läden erhältlich. Ebenfalls gestartet wurde der Verkauf des neuen Bürosoftwarepakets Microsoft Office 2007. Einen Sturm der Läden wie etwa in Asien und den USA erwartet Microsoft in Österreich aber nicht.

105 Mio. Vista-Anwender bis Jahresende
"Wir glauben, dass sich Vista vor allem über neue Computer durchsetzen wird", sagte Katharina Thiel, Leiterin des Bereichs Windows Client, bei der für Microsoft-Verhältnisse schlichten Vista-Präsentation in Wien. Dennoch hat Microsoft Österreich so gut wie alle neuen Pakete in die Läden gebracht, die zum Start der neuen Software für die Alpenrepublik verfügbar waren. Eine Prognose, wie viele der neue Vista-Pakete sich im ersten Anlauf in Österreich verkaufen werden, sagte das Unternehmen nicht. Weltweit erwartet der Marktforscher IDC bis Jahresende 105 Millionen Vista-Anwender.

"Veränderte Welt"
Windows 95 hatte Microsoft noch im Dach des Wiener Stephansdoms vorgestellt, erzählte Microsoft Österreich-Chef Herbert Schweiger. Windows Vista präsentierte das Unternehmen am Montagabend einem kleineren Kreis von Fachleuten in der gegenüberliegenden Sky-Bar. Schweiger sprach dennoch von einem "für uns sehr erhebenden Moment". Das neue Windows-Programm sei "eine von Grund auf veränderte Software für eine von Grund auf veränderte Welt". 60 Prozent der Österreicher hätten heute schon einen Internetzugang. Die Informationsflut via E-Mail und Internet habe sich verzehnfacht.

Laut Schweiger steckt in den neuen Programmen auch Know-How aus Österreich. Jeder zehnte IT-Experte des Landes habe sein Feedback abgegeben. Die Tipps seien allesamt gemeinsam mit über 5 Millionen Feedbacks aus aller Welt in das neue Programm eingeflossen.

System wird weiterentwickelt
Microsoft-Chef Steve Ballmer sagte, auch nach der Vista-Einführung gehe die Entwicklung weiter. "Die Entwickler brauchen eine größere Plattform wenn wir daran gehen, gesprochene Sprache, Stimme, reichhaltigere 3-D-Grafiken in die Benutzer-Schnittstelle einzubauen", sagte er. Zudem würden sich die Technologien rund um den PC von den Computer-Chips bis zu Speichermedien wie hochauflösenden DVDs weiter entwickeln. "Das Betriebssystem wird sich mit ihnen weiter entwickeln müssen."

20 Prozent Vista-PCs in einem Jahr
Die Marktforscher von IDC rechnen damit, dass rund ein Fünftel aller PCs im ersten Jahr auf das neue System umgestellt werden. Neu sind die grafische Erscheinung und die generelle Bedienung. Außerdem soll mit der neuen Version auch die Sicherheit von Windows deutlich erhöht worden sein.

Für den Heimanwender kommt das Programm in zwei unterschiedlichen Versionen: in einer Basis-Version ohne aufwendige Grafik und Medien-Software und in einer Premium-Edition. Neu kostet die Variante "Home Basic" 259 Euro, die Version "Home Premium" 329 Euro. Wer die Vorgängerversion Windows XP besitzt, benötigt nur ein Update, das dann 139 bzw. 229 Euro kostet. Hat jemand seinen Computer mit Windows XP in den vergangenen drei Monaten - konkret nach dem 26. Oktober - gekauft, erhält er von Microsoft ein "Fast-Gratis-Update" auf Vista. Verrechnet wird dann eine Gebühr von 18 Euro.

Office 2007 im Handel
Mit dem neuen Windows startet am Dienstag auch der Verkauf der neuen Version der Bürosoftware Office, die in der Home-Version 169 Euro kosten wird. Erstmals wird der US-Computerkonzern beides - Windows und Office - ab dem Verkaufsstart auch im Internet zum Herunterladen anbieten - dort zunächst allerdings nur in englischer Sprache.

Zwei Jahre Verspätung
Eigentlich sollte Vista bereits 2004 auf den Markt kommen, die Veröffentlichung wurde wegen technischer und juristischer Schwierigkeiten aber immer wieder verzögert. Die Vorgängerversion Windows XP ist bereits sechs Jahre alt. Die Kosten für die Neuentwicklung betrugen laut Microsoft knapp 6 Mrd. Dollar (4,65 Mrd. Euro). Die Verschiebungen hatte den Konzern zusätzlich fast eine Milliarde Dollar Gewinn gekostet.

Jetzt lässt das neue Betriebssystem Microsoft mit großem Optimismus ins neue Jahr blicken. Erst am Freitag hatte der Konzern mitgeteilt, dass die Geschäfte in der ersten Hälfte 2007 besser laufen dürften als angenommen. Microsoft peilt in seinem bis Ende Juni laufenden Geschäftsjahr nun einen Umsatz von rund 50,5 Mrd. Dollar an. Die Gewinnprognose wurde leicht auf 1,45 bis 1,47 Dollar je Aktie angehoben, der Nettogewinn dürfte damit knapp 15 Mrd. Euro erreichen.

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