Trotz genialer Technik

Kamera-Start-up Lytro sperrt zu

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Geschäft mit Lichtfeld-Kameras floppte - Gerüchte um Übernahme durch Google wurden keine Wirklichkeit.

Das US-Kamera-Start-up Lytro wollte einst die Fotografie mit Bildern, in denen man nachträglich den Fokus verändern kann, revolutionieren - jetzt macht es dicht. Die Firma aus dem Silicon Valley nannte bei der Ankündigung keine konkreten Gründe. Aber das mangelnde Interesse an ihren Fotokameras für Verbraucher und Profis hatte sie bereits vor einigen Jahren gezwungen, das ursprüngliche Geschäftsmodell aufzugeben und auf teure 3D-Aufnahmesysteme zu setzen.

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Ziemlich geniale Technologie

Während bei der klassischen Fotografie von einer Linse gebündeltes Licht eingefangen wird, versuchen Lichtfeld-Kameras wie die von Lytro, möglichst viele Strahlen direkt aufzunehmen. Lytro entwickelte dafür ein Netz aus Mikro-Linsen. Ihre Daten wurden mit Software zusammengerechnet zu Bildern, bei denen man den Fokus nachträglich verändern konnte. Die erste Lytro-Kamera von 2012 fing elf Millionen Lichtstrahlen ein, was eine relativ geringe Auflösung der fertigen Bilder bedeutete. Zwei Jahre später folgte ein verbessertes - aber auch deutlich teureres - Profi-Modell.

Doch 2015 machte Lytro einen Schnitt, gab die beiden Kameras auf und fokussierte sich auf ein System, das für Filmstudios oder Spieleentwickler ganze Umgebungen in 3D einfangen sollte. Dieses futuristisch aussehende Kamerasystem in Form eines Balls wurde für mehrere hunderttausend Dollar verkauft - konnte die Firma aber auch nicht retten.

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Google will Lytro nicht übernehmen, aber einige Mitarbeiter

Ein Teil der Lytro-Mitarbeiter gehe nun zu Google, berichtete das Technologieblog "The Verge". Von einer Übernahme des Start-ups durch den Internet-Konzern für 40 Mio. Dollar (rund 32 Mio. Euro), über die vor kurzem das Blog "TechCrunch" berichtet hatte, ist aber nicht mehr die Rede.

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