Patentstreit in Deutschland

HTC: Verkaufsverbot für Smartphones droht

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Patentverwerter "IPCom" will den Vertrieb von HTC-Handys stoppen.

Der Smartphone-Hersteller HTC sieht keine Grundlage für ein Verkaufsverbot gegen seine Geräte, das der deutsche Patentverwerter IPCom durchsetzen will. HTC habe nach einem Urteil zur Verletzung eines IPCom-Patents inzwischen die "Integration der UMTS-Standards modifiziert", betonte das Unternehmen aus Taiwan am Montag. "Selbst in dem unwahrscheinlichen Fall, dass das Mannheimer Gericht erneut eine einstweilige Verfügung verhängt, wird das keine Auswirkungen auf den Verkauf von HTC-Smartphones in Deutschland haben", erklärte HTC.

Urteil aus dem Jahr 2009
IPCom hatte am Freitag gedroht, aufgrund eines Urteils aus dem Jahr 2009 binnen Wochen ein Verkaufsverbot für HTC-Smartphones umzusetzen. HTC hatte die Berufung gegen das Urteil, das eigentlich am heutigen Montag verhandelt werden sollte, kurzfristig zurückgezogen.

Um welches Patent geht es?
IPCom wirft HTC die Verletzung eines Patents vor, mit dessen Hilfe Verbindungen je nach Wichtigkeit in verschiedene Gruppen gestaffelt werden, was unter anderem bei Notfällen wichtig sein kann. Das Patent (Europäische Patentnummer EP 1186189) gehört fest zum Grundstock des UMTS-Standards. Laut IPCom kann es als sogenanntes "standard-essenzielles" Patent nicht einfach so umgangen werden. IPCom wirft die Verletzung dieses Patents auch dem finnischen Handy-Weltmarktführer Nokia vor. Dieser Streit dauert in mehreren Ländern noch an.

HTC erklärte, man habe die Berufung auch zurückgezogen, weil das Bundespatentgericht inzwischen die von IPCom geltend gemachten Punkte des Patents für ungültig erklärt habe. IPCom betrachtet sie hingegen als weiterhin gültig, unter anderem weil gegen das Urteil Berufung eingelegt wurde. "IPComs ursprüngliche einstweilige Verfügung betraf nur ein HTC Smartphone, das inzwischen nicht mehr in Deutschland verkauft wird", hieß es außerdem. Vom Mannheimer Urteil von 2009 sind nach Einschätzung von IPCom dagegen alle HTC-Geräte betroffen, die die Technik nutzen - mit sofortiger Wirkung.

Patente von Bosch übernommen
IPCom übernahm 2007 die Mobilfunk-Patente des Elektrokonzerns Bosch, der seinerzeit maßgeblich an der Entwicklung des Datenfunk-Standards UMTS beteiligt war. HTC habe in Verhandlungen nie ein angemessenes Angebot für die Lizenzierung des Patents gemacht, erklärte am Freitag IPCom-Geschäftsführer Bernhard Frohwitter.

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Fotos vom Test des HTC Radar

Optisch weist das Radar zu seinen Android-Brüdern keine großen Unterschiede auf.

Nur der Windows-Schriftzug auf der Rückseite deutet auf das Microsoft-Betriebssystem hin.

Dreh- und Angelpunkt des Geräts ist das 3,8 Zoll große Display mit einer Auflösung von 480 x 800 Pixel.

An die Kacheloberfläche von Windows Phone 7 muss man sich gewöhnen. Zwar funktioniert die Bedienung intuitiv und ohne größeres Studium, insgesamt wirken Android und iOS aber dennoch gelungener.

Wenn man viele Apps installiert leidet die Übersicht. Denn die Programme werden in einer langen Liste untereinander angeordnet, was beim Suchen einer bestimmten Anwendung ab und an zu Problemen führen kann.

Ein großer Vorteil des Betriebssystems ist die vorinstallierte Bürosoftware Office, welche Windows Nutzer schon vom PC kennen. Mit ihr lassen sich Dokumente, Präsentationen oder Tabellen auch auf dem Smartphone problemlos erstellen und bearbeiten.

Alle gängigen Social Networks (Facebook, Twitter, Flickr, etc.) sind bereits vorinstalliert und auch das Einrichten und die Synchronisation diverser E-Mail-Clients nimmt nur wenige Minuten in Anspruch.

Mit den Sensortasten unter dem Display lassen sich einige Funktionen (wie hier dei Suche) blitzschnell und ohne Umwege öffnen.

Vom großen Mango-Update profitieren vor allem jene User, die mit ihrem Smartphone häufig im Internet surfen.

Denn der neue Browser (Internet Explorer 9) arbeitet deutlich schneller als sein Vorgänger.

Die einfache Zoom-Funktion (auseinander ziehen der Finger) vergrößert die Schrift auf ein Niveau...

...das selbst aus größerer Entfernung einfach abzulesen ist.

Fotos vom HTC Desire S-Test

Am Start-Screen dominiert die Uhr. Darunter kann man unterschiedliche Apps oder Dienste installieren.

Insgesamt stehen für den Nutzer sieben frei belegbare Screens zur Auswahl - hier die praktische Überblick-Funktion.

So kann man beispielsweise einen Screen mit den wichtigsten Kontakten belegen. Darüber hat dann noch die Google-Suche Platz. Der...

...Ortsdienst zeigt auf Wunsch den derzeitigen Standort an.

Im Friend-Stream laufen unterschiedliche Meldungen (Facebook, Twitter, etc.) ein.

Auf der Rückseite gibt es eine 5 MP-Kamera mit Autofokus und LED-Blitz, die auch die Aufnahme von HD-Videos erlaubt.

Der Browser arbeitet extrem schnell und zuverlässig. Selbst...

... große Internetseiten werden im Nu aufgebaut. Vor allem dann, wenn man in einem WLAN-Netz surft.

Das 3,7 Zoll Display überzeugt mit realisitschen Farben, guter Auflösung und hohem Kontrast.

Nur die Laufleistung des Akkus konnte im Test nicht überzeugen. Das Desire S musste schlichtweg zu oft an die Steckdose.