Boom im professionellen Gaming

Wissenswertes zum Thema E-Sport

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Mit rasantem Tempo ist das professionelle Videospielen auf Turnieren und Meisterschaften der neue Megatrend. Worum es dabei geht und was dahinter steckt, erfährst du hier.

E-Sport allgemein: Mythos E-Sport & Pro Gaming, das steckt dahinter…

Wenn von E-Sports die Rede ist, wird meist davon ausgegangen, dass es sich dabei nicht um Sport im eigentlichen Sinne handelt. Während mittlerweile viele Denksportarten, wie zum Beispiel Schach, international anerkannt werden, wird das wettbewerbsmäßige Zocken von Computerspielen noch weitgehend an körperlichem Leistungsaufwand unterschätzt. Dennoch gibt es kaum einen sich schneller wandelnden Bereich der Sportwelt als E-Sports. 
 
Denn da es bei E-Sports um den Wettstreit in Computer- und Konsolenspielen geht, entwickelt sich das Spielgeschehen im Gleichschritt mit den technischen Neuerungen im Bereich der elektronischen Datenverarbeitung. Mit dem Klischee des Computer-Nerds, der seine Nächte vor dem Rechner verbringt, hat  E-Sports schon lange nichts mehr zu tun.
 
Interessierten Unternehmen stehen im Vergleich zum traditionellen Sport neue und andersartige Möglichkeiten zur Verfügung. Während E-Sports im linearen Fernsehen ein Nischenthema ist, sind die Spiele vor allem auf der Livestreaming-Plattform Twitch zu sehen. Das ist vor allem für Global Player in der Wirtschaft interessant, denn via Internet sind sie in der ganzen Welt zu sehen.
 
Profi-Computerspieler trainieren 8 bis 15 Stunden am Tag und verdienen fürstlich. Längst ist der Sport ein Massenphänomen mit riesigem Potential. Schon jetzt zieht der virtuelle Sport rund um den Erdball etwa 385 Millionen Fans an. Bis 2020 soll der weltweite Umsatz um rund 36 Prozent auf 1,15 Milliarden Euro pro Jahr steigen, der Sport soll dann sogar bis zu 600 Millionen Anhänger haben.
 

Physisches Training der E-Sportler

Der Erfolg bei E-Sports hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Von maßgeblicher Bedeutung sind vor allem die Reaktionsfähigkeit und die Hand-Auge-Koordination. Sind diese beiden Fertigkeiten gut ausgeprägt, ist eine schnelle Reaktion auf das sich stetig verändernde Spielgeschehen möglich. Untersuchungen von Sportwissenschaftlern zeigten, dass kompetitive Spiele wie "League of Legends" oder "Counter-Strike" von E-Sports-Athleten ähnliche körperliche und psychische Leistungen erforderten, wie sie auch von Sportlern anderer Disziplinen verlangt werden.
 
Studien haben nachgewiesen, dass Sport nicht nur die körperliche, sondern auch die mentale Fitness verbessert. Das Gehirn wird trainiert und die Konzentrationsfähigkeit gesteigert. Stehen Körper und Seele unter Stress, kann durch joggen oder Ähnliches ein Ausgleich geschaffen werden, um neue Energie zu tanken. 
 
Erfolgreiche E-Sportler arbeiten daher wöchentlich ihren persönlichen Fitnessplan ab, um leistungsfähiger zu sein. Neben der Kräftigung der Muskulatur, sollte auch für ausreichend Ausdauer trainiert werden. Das beugt Ermüdungserscheinungen beim Wettkampf vor. Gezielte Kraftübungen lindern Rückenschmerzen, die oftmals durch mehrere Stunden sitzen vor dem Bildschirm zustande kommen.
Viele E-Sportler lassen sich einen professionellen Trainingsplan von einem Fitnesstrainer zusammenstellen, denn eines gilt: Eine Stunde Sport pro Tag gleicht das lange Sitzen nicht aus.
 

Ernährung:  Wie wichtig ist der richtige Menüplan

Pizza, Cola und Chips war gestern. Warum E-Sportler auf gesunde Ernährung achten?

Übergewichtig und unsportlich ist oftmals das Klischee für Gamer. Jeder Sportler braucht die richtige Ernährung, um Leistung zu bringen, so ist es auch im E-Sport. Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung schaden der Leistungsfähigkeit. Denn im E-Sport entscheidet die Schnelligkeit, die nur durch leistungsgerechte Ernährung erreicht werden kann, zwischen Erfolg oder Nichterfolg. Die nötige gute Reaktionsfähigkeit kann nur durch richtige Ernährung gewährleistet sein.
 
Ungesunde Ernährung führt außerdem zu verschlechterter Konzentration. Wer sich schlecht ernährt und keinen Sport betreibt, kann auch im E-Sport erfolglos bleiben, denn es kommt nicht nur auf das Training vor dem Computer an. Zocker brauchen Lebensmittel, die ihnen schnell aber auch anhaltend Energie liefern, damit sie langfristig konzentriert arbeiten können. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung anstatt Cola, Chips und Pizza hilft erfolgreicher im E-Sport zu sein.
 
Nahrungsergänzungsmittel sind im E-Sport ein Thema, da den Gamern beim Spielen oft wenig Zeit bleibt um sich ausreichend mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Mit Nahrungsergänzung erhalten sie schnell die nötige Energie, um die Konzentration aufrechtzuerhalten und Leistung zu bringen.
 

BRAINEFFECT: Was E-Sportler kurz vor einem Match zu sich nehmen, erklärt der Sportpsychologe Fabian Broich

Die Spiele sind meistens zwischen 18 und 22 Uhr abends. Vor den Wettkämpfen ist der Stress und Druck sehr hoch, was auf die Psyche schlagen kann. Es ist wichtig, dass durch den Druck keine Verdauungsprobleme auftreten. Dabei sind Lebensmittel mit antientzündlicher Wirkung von Vorteil, um dem Stress entgegenzuwirken und mental fit zu bleiben. Hervorragend dafür eignen sich Brokkoli, Ingwer und Zwiebel mit leicht verdaulichem Fleisch oder Fisch. Dazu gibt es für den Magen gut verträgliche Beilagen wie Süßkartoffel oder Reis. Der Magen wird durch den Druck und Stress stark beansprucht, deshalb ist eine leichte Kost sehr wichtig, die den Körper mit Energie versorgt.
 
Kurz vor dem Match dann ist schnelle Energie wichtig, Smoothies mit Beeren, Bananen oder Riegel. Auch die Einnahme von B5 oder Koffein zur Konzentrationssteigerung in Kapselform eignet sich gut. 
 

Frauen entdecken die E-Sports Szene

Der E-Sport ist aktuell (noch) eine männerdominierte Szene obwohl fast die Hälfte aller Gamer weltweit weiblich sind. In Deutschland gibt es laut dem Game Branchenverband über 34 Millionen Gamer, wovon 47% weiblich sind. Dies soll sich in den kommenden Jahren durch unterschiedliche Initiativen, Projekte und sogenannte Role Models ändern. Allgemeine Vorurteile machen es den weiblichen Gamern heutzutage nicht immer einfach. Durch Vorbilder soll es jungen Mädchen und Frauen leichter fallen in die E-Sport Szene einzusteigen und sich zu vernetzen. Der Erfahrungsaustausch und die Erziehung junger Spielerinnen und Spieler ist ein wichtiger Teil dieser Arbeit um früher oder später eine Gleichstellung der Geschlechter – Gender Equality zu erzielen.
 
Laura 'LaurixGames' Morena ist die erste Spielerin, die in Spanien einen professionellen FIFA E-Sports Klub repräsentiert. Ende letzten Jahres unterschrieb sie ihren historischen Vertrag beim spanischen Team DUX Gaming. Neben Laura Morena hat es dieses Jahr eine weitere Frau in die E-Liga geschafft. Die 25-jährige Sandra Martínez ist neben Morena die einzige Frau in der spanischen Liga und wird SD Huesca auf dem virtuellen Rasen vertreten. Auch in der E-Bundesliga in Österreich zeigte diese Saison eine Frau schon ihr Können. Katarina Vukoja repräsentierte den SCR Altach auf dem virtuellen Rasen und überzeugte beim finalen Event Anfang Februar mit guten Leistungen.

 

Mindset & Psychologie: wie du ein besserer Gamer wirst

Aus Niederlagen und Fehlern zu lernen gehört im E-Sport zu den wichtigsten Fähigkeiten. Der Weg vom Anfänger zum Profi ist ein Langer und ein Schwerer. Wie bei anderen Sportarten auch werden beim E-Sport nur die Besten der Besten zu Profis. 

1. Finde dein Game

Wenn du ein guter E-Sportler werden willst, solltest du dich zu Beginn auf ein Game konzentrieren. Viele Spiele unterscheiden sich drastisch und zu viel hin und her wechseln ist kontraproduktiv.

2. Übe dich in Geduld und Motivation

Wenn du wirklich gut werden willst, muss deine Einstellung stimmen. Du musst viel Zeit in dein Training investieren. Sich zu verbessern kann ein langwieriger Prozess sein, niemand ist sofort ein Profi in einem neuen Spiel. 

3. Kontrolliere die Frustration

Bei jedem Sport kann Frustration aufkommen. Weil du verloren hast, weil du nicht gut genug gespielt hast, weil der Gegner besser war. Das ist vollkommen normal und jeder muss lernen, damit umzugehen.

4. Trainiere regelmäßig

Wie bei jeder anderen Sportart und wie bei jedem anderen Hobby auch ist die Regelmäßigkeit der wichtigste Punkt. Wer nicht viel übt, wird auch nicht gut. Profigamer, die in Ligen spielen und mit ihren Teams an Turnieren teilnehmen, trainieren oft acht Stunden am Tag, manche sogar bis zu 16 Stunden.

5. Passe dein Equipment an

Kein Profi spielt mit einer typischen Computer-Maus oder -Tastatur aus dem Büro. Die Gamer-Branche hat sich so ausgebreitet, dass es mittlerweile tausende verschiedene Möglichkeiten gibt, wie du dein PC- oder Konsolen-Setup gestalten kannst. Das ist wichtig, da das richtige Equipment deine Leistung steigern kann und sich dir dadurch neue Optionen eröffnen.

6. Lerne von deinen Gegnern

Im Laufe deiner Gamer-Karriere wirst du Momente erleben, in dem dich ein Gegner ohne Wenn und Aber "outplayed" und dir keine Chance lässt. Diese Spieler sind oft selbst Profis und haben sehr viel Erfahrung. Lass dich deswegen nicht entmutigen, sondern lerne davon. Observiere, wie deine Gegner vorgehen.

7. Schließe dich einem Clan an

Viele Spiele erlauben es dir, allein in einer Liga zu spielen. Das nennt sich "Solo-Que" (allein anmelden). Aber wenn du ein Profi werden willst, solltest du dich in Kontakt mit anderen Spielern begeben. In Clans kannst du viele Spieler kennen lernen, die auf verschiedenen Erfahrungsleveln spielen und dir behilflich sein können. 

8. Schaue Profis zu

Eine hervorragende Quelle zum Lernen von Mechaniken ist das Zuschauen bei Profis. Viele Pro-Gamer streamen auf Plattformen wie Twitch oder Youtube. Sie zeigen, wie sie spielen, welche Manöver sie benutzen. So kannst du sehen, wie ein Spiel auf Profilevel gespielt wird und was du erreichen musst.

9. Analysiere deine Replays

Im Profisport wird jedes Match aufgenommen. So hat der Spieler die Möglichkeit, sich seine Performance im Nachhinein anzuschauen und aus seinen Fehlern zu lernen.

10. Verbessere dein Teamplay

Wenn du ein Profi in einem Teamspiel werden willst, ist das Teamplay essentiell. Sei kommunikativ, alle Profis sprechen nahezu ohne Pause im Turnier miteinander.
 
 
 
 
 
 
 
 
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