Spaß, Liebe, Ernst

Das sind die Kinostarts der Woche

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Jim Carrey, Hugh Grant, Jake Gyllenhaal und Nicole Kidman ab 13.11. im Kino.

Klamauk-Komödie, eine Romantic-Comedy, aber auch ein österreichischer Gewinner-Film ist ab sofort in den Kinos zu sehen. Jim Carrey kehrt nach 20 Jahren in seiner Paraderolle als Chaot in "Dumm und Dümmehr“ zurück. Fans der Kult-Komödie können bei den trotteligen Blödmännern wieder Tränen lachen. Frauenschwarm Hugh Grant gibt in "Wie schreibt man Liebe?“ einen gefeierten Oscar-Gewinner, der eine alleinerziehende Mutter kennenlernt – Typische Romantikkomödie, in der Grant mal wieder als Mr. Charming glänzt, vom Plot darf man sich nicht zu viel erwarten. Völlig andere Töne schlägt der österreichische Film "Macondo“ an: Der Film erzählt die Geschichte eines 11-jährigen Flüchtlingskindes aus Tschetschenien, der am Stadtrand in einer Flüchtlingssiedlung in Simmering lebt. Der junge Ramasan will seinen Platz in der Gesellschaft und im Leben finden.

oe24.at hat die Kinostarts der Woche (ab. 13.11.)  im Überblick:

Dumm und dümmehr    
                                               
USA 2014                                                           
110 min                                                            
Regie: Bobby Farrelly, Peter Farrelly                              
Mit: Jim Carrey, Jeff Daniels, Laurie Holden, Kathleen Turner,     
Jennifer Lawrence                                                  
www.dümmehr.at                                                     
Das Klamauk-Original "Dumm und Dümmer" machte Jim Carrey in den 90er Jahren zum Superstar. 20 Jahre danach treten Carrey und Jeff Daniels in "Dumm und Dümmehr" als trottelige Blödmänner erneut vor die Kamera. Harry (Daniels) holt seinen alten Buddy Lloyd (Carrey) aus einer Nervenheilanstalt heraus. Zusammen machen sie sich auf die Suche nach einer unbekannten Tochter, die von Harrys Ex-Freundin (Kathleen Turner) vor Jahrzehnten zur Adoption abgegeben wurde. Die Regie-Brüder Bobby und Peter Farrelly ("Dumm und Dümmer", "Verrückt nach Mary") liefern nach bewährtem Rezept schrägen Klamauk, der gelegentlich unter die Gürtellinie geht.

VIDEO: Trailer zu "Dumm und dümmehr"

Bevor der Winter kommt                                             
F/LUX 2013                                                         
103 min                                                            
Regie: Philippe Claudel                                            
Mit: Daniel Auteuil, Kristin Scott Thomas, Leïla Bekhti, Richard   
Berry, Vicky Krieps                                                
www.bevorderwinterkommt-derfilm.de                                 
Wie schon 2008 bei seinem Kino-Debüt "So viele Jahre liebe ich Dich" setzt der französische Schriftsteller Philippe Claudel ("Die grauen Seelen") auch im dritten von ihm inszenierten Spielfilm "Bevor der Winter kommt" auf eine tiefgründige Auseinandersetzung mit Grundsatzfragen des Lebens und auf exzellente Schauspielkunst. Das macht die Geschichte einer in die Jahre gekommenen Ehe zum Ereignis. Daniel Auteuil und Kristin Scott Thomas brillieren als wohlsituiertes Paar, dessen Gemeinsamkeit mit dem Auftauchen einer geheimnisvollen Fremden (Leïla Bekhti) gefährdet wird. Vor allem dank der intensiven Akteure spiegelt die angenehm unaufgeregte Erzählung mit enormer Spannung die Schwierigkeit, ein einmal gefundenes Glück auf Dauer zu halten.

VIDEO: Trailer zu "Bevor der Winter kommt"

Ich darf nicht schlafen                                            
USA/GB/F 2014                                                      
92 min                                                             
Regie: Rowan Joffe                                                 
Mit: Nicole Kidman, Colin Firth, Mark Strong, Anne-Marie Duff, Jing
Lusi                                                               
www.ichdarfnichtschlafen.de                                        
Immer wenn Christine aus dem Schlaf erwacht, hat sie vergessen, wer sie ist, was sie macht und auch, wie alt sie ist. Selbst an ihren Ehemann kann sich die Schriftstellerin nicht erinnern. Die 40-Jährige leidet an psychogener Amnesie, ausgelöst von einem Unfall vor zehn Jahren, bei dem sie von einem Unbekannten verprügelt wurde. Mit einem Videotagebuch versucht Christine ihrem löchrigen Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen. Bald muss die verzweifelte, von Nicole Kidman ("The Others") verkörperte Frau erfahren, dass die Dinge noch viel komplizierter sind. Für "Before I Go to Sleep" hat Regisseur Rowan Joffe ("Brighton Rock") den gleichnamigen Roman von S.J. Watson fürs Kino adaptiert.

VIDEO: Trailer zu "Ich darf nicht schlafen"

Nightcrawler                                                       
USA 2014                                                           
117 min                                                            
Regie: Dan Gilroy                                                  
Mit: Jake Gyllenhaal, Rene Russo, Bill Paxton, Anne McDaniels, Ann Cusack                                                             
http://nightcrawlerfilm.com                                        
Lou Bloom kennt keine ethischen Grundsätze, Mitgefühl ist ihm fremd. Ihn treibt das Streben nach Geld, Macht und Ansehen. Nachts filmte er Tatorte in Los Angeles, immer auf der Suche nach den blutigsten, spektakulärsten Bildern. Dafür geht er über Leichen. Völlig abgemagert aus riesigen, dunkel umrandeten Augen blickend mimt Jake Gyllenhaal diesen unsympathischen Soziopathen. Aalglatt ist dieser Emporkömmling. Lou behält die vermeintlich objektive Distanz eines Videoreporters. Manchmal ein wenig zu sehr an der Oberfläche ist "Nightcrawler" allein wegen seines großartigen Hauptdarstellers unbedingt sehenswert.

VIDEO: Trailer zu "Nightcrawler"

Macondo                                                            
A 2013                                                             
93 min                                                             
Regie: Sudabeh Mortezai                                            
Mit: Ramasan Minkailov, Aslan Elbiev, Kheda Gazieva, Rosa          
Minkailova, Iman Nasuhanowa                                        
www.macondo-film.com                                               
"Mein Vater war ein Held." Felsenfest glaubt der 11-jährige Ramasan, Flüchtlingskind aus Tschetschenien an seinen Vater, mit dem ihn aber kaum eine Erinnerung verbindet. Der österreichische Wettbewerbsbeitrag der diesjährigen Berlinale und Gewinner des Wiener Filmpreises, "Macondo" von Sudabeh Mortezai, beschäftigt sich mit dem Erwachsenwerden des Buben, der schon frühzeitig Verantwortung für die Familie übernehmen muss.

VIDEO: Trailer zu "Macondo"

Ruhet in Frieden - A Walk Among The Tombstones                     
USA 2014                                                           
114 min                                                            
Regie: Scott Frank                                                 
Mit: Liam Neeson, Dan Stevens, Maurice Compte, Sebastian Roche,    
Astro                                                              
www.ruhetinfrieden-film.de                                         
Liam Neeson taugt auch mit 62 noch zum Actionstar, eine Garantie für einen Kassenknüller ist er aber anscheinend nicht. In seinem neuen Film "Ruhet in Frieden - A Walk Among the Tombstones" folgt er der Klischeerolle des Polizisten Matthew Scudder, der nach der versehentlichen Tötung eines Kindes zum Alkoholiker und Privatermittler wird. Ein Drogenhändler (Dan Stevens - "Downton Abbey") bittet ihn, die Entführer und Mörder seiner Frau zu finden - und der erst zögerliche Zyniker stößt auf eine Bande, deren Brutalität kaum zu überbieten ist. Doch obwohl Kritiker den Film loben und gerade Neeson Anerkennung bekam - an den Kinokassen in den USA war der auf den Erfolgsromanen von Lawrence Block basierende Film kein Renner.

VIDEO: Trailer zu "Ruhet in Frieden - A Walk Among The Tombstones"

Die geliebten Schwestern                                           
A/D/CH 2014                                                        
139 min                                                            
Regie: Dominik Graf                                                
Mit: Hannah Herzsprung, Florian Stetter, Henriette Confurius,      
Claudia Messner, Ronald Zehrfeld                                                                          
Diese Liebe bricht alle Konventionen. Der aufsässige "Räuber"-Autor Friedrich Schiller liebt die adeligen Geschwister Caroline von Beulwitz und Charlotte von Lengefeld. Und "Die geliebten Schwestern" beschließen, ihre Zuneigung zu dem Dichter auszuleben und beginnen eine gefährliche Liebschaft zu dritt. Doch wie lässt sich in solch einem fragilen Liebesdreieck die emotionale Balance halten? fragt Regisseur Dominik Graf in seinem 139 Minuten langen Kino-Epos, das auf wahren Begebenheiten beruht.

VIDEO: Trailer zu "Die geliebten Schwestern"

Wie schreibt man Liebe?                                            
USA 2014                                                           
106 min                                                            
Regie: Marc Lawrence                                               
Mit: Hugh Grant, Marisa Tomei, Aja Naomi King, Allison Janney, J.K.
Simmons                                                                                                    
Einst war Drehbuchautor Keith Michaels (Hugh Grant) ein gefeierter Oscar-Gewinner. Viele Jahre später treibt ihn die chronische Erfolglosigkeit dazu, einen Job als Dozent an einer Provinz-Universität anzunehmen. In dem verregneten Kaff läuft es zunächst nicht wirklich gut für den abgehalfterten Hollywood-Star - bis ihm die alleinerziehende Mutter Holly (Marisa Tomei) zeigt, wie man Liebe schreibt. Die neueste Romantikkomödie mit Großbritanniens alterndem Mister Charming Hugh Grant glänzt durch witzige Momente und treffend besetzte Nebendarsteller, leidet aber am wenig oscarreifen Plot.

VIDEO: Trailer zu "Wie schreibt man Liebe?"

Das Salz der Erde           
F/I/BRA 2014                
109 min                     
Regie: Wim Wenders          
www.dassalzdererde-derfilm.de
Wim Wenders hat in seiner Karriere nicht nur mit Spielfilmen wie "Der Himmel über Berlin" große Erfolge gefeiert. Auch mit seinen Dokumentationen setzte er immer wieder Zeichen, etwa mit "Buena Vista Social Club" und "Pina". Nun folgt erneut eine Doku, dieses Mal über den brasilianischen Ausnahme-Fotografen Sebastiao Salgado. Im Zentrum von "Das Salz der Erde" stehen bedrückende und zugleich atemberaubende Fotos aus Krisen- und Kriegsgebieten, von Flüchtlingen und unter schwersten Bedingungen arbeitenden Menschen, aber auch imposante Naturaufnahmen. Die Doku drehte der deutsche Regisseur Wenders zusammen mit Salgados Sohn Juliano. Beim Filmfest Cannes gab es dafür in diesem Jahr den Spezialpreis der renommierten Sektion Un Certain Regard.

VIDEO: Trailer zu "Das Salz der Erde"

Vals                                                               
A 2014                                                             
120 min                                                            
Regie: Anita Lackenberger                                          
Mit: Gerti Drassl, Harald Windisch, Hannes Perkmann, Josephine     
Bloeb, Carmen Gratl, Michael Walde-Berger                          
http://vals-derfilm.com                                            
"Vals" ist ein realistischer Blick auf Lebensverhältnisse in furchtbaren Zeiten. Zeiten von Not, Elend, Tod und wenig Glück. Eine Lebenswelt, die heute nur mehr in den mündlichen Traditionen der Menschen sichtbar wird und in opulenten Bilder ein Überleben in schweren Zeiten zeigt. Selbst im scheinbar abgelegensten Winkel der Alpen findet man Vertreter des menschenverachtenden Nationalsozialismus: die Kirchen versetzten, Menschen verschickten und auch das Elend von Zwangsarbeiterlagern in die scheinbare "Idylle" brachten. Wer bleibt, wer geht nach dem Ende des Schreckens? Kann Vals zurück finden in die Stille vor dem Krieg? Und gibt es Gerechtigkeit für die Überlebenden?

VIDEO: Trailer zu "Vals"

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