Final Destination 5

Neuer Teil ist noch blutiger, brutaler

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Neuer Wurf der Serie versteigt sich ins unabsichtlich Satirische.

Sind Filme erfolgreich, gibt es häufig fast automatisch Nachfolgewerke. Irgendwann jedoch verlieren selbst Fans der ersten Stunde das Interesse an den immer wieder selben Mustern. Auch dem fünften Teil der "Final-Destination"-Reihe könnte so etwas drohen. Denn "Final Destination 5" nähert sich - wohl unbeabsichtigt - der Grenze zwischen Horrorfilm und Satire. Zwar lässt Regisseur Steven Quale die Protagonisten getreu der ersten vier Parts wie am Fließband und so bestialisch wie möglich sterben. Doch nehmen die tödlichen Unfälle immer bizarrere Formen an, so dass Zuschauer im Kino trotz erneut plastischer 3D-Darstellung häufig lachen, aber nur selten den Atem anhalten.



Absurd
Auf wie viele Arten kann man beispielsweise im Massagestudio ums Leben kommen? Wie sollte das Turntraining mit dem Tod enden? Je absurder der Zuschauer sich die Abläufe ausmalt, je kurioser der Film die Fährten legt - Autor Eric Heisserer ("A Nightmare on Elm Street") hat sich fast immer noch eine neue Version einfallen lassen. Jedoch teilweise so überzogen wie in einer Persiflage a la "Scary Movie".

Chance auf Überleben
Zudem versucht der Film mit Pseudomoral und der Chance auf ein Überleben zu punkten. Nach "Final-Destination"-Manier beginnt er mit einer Vision, in der die Reihenfolge der Tode vorbestimmt wird. Diesmal stürzt eine Hängebrücke ein. Wieder kann eine Hauptfigur ein paar Freunde und Kollegen retten. Und wieder ändert das eigentlich nichts. Oder wie der Rechtsmediziner sagt: "Der Tod mag es nicht, beschissen zu werden." Nach und nach holt er sich die Überlebenden.

Tod eines anderen
Doch diesmal sollen die Todgeweihten vor ein Dilemma gestellt werden: Das Sterben eines anderen kann ihr Schicksal abwenden. Plötzlich die Chance, den vorgegebene Ablauf zu ändern oder sogar ganz zu entkommen. Ob das zieht? Der fünfte Teil spielte in den USA zumindest direkt nach dem Start nur enttäuschende 18,4 Mio. Dollar (etwa 12,8 Mio. Euro) ein. Kein Wunder, enthält er doch für Fans kaum Neues und erzeugt nicht wirklich Spannung.

Imposante Effekte

Neben Regisseur Quale, der mit James Cameron etwa an "Avatar" gearbeitet hat, bringt Kameramann Brian Pearson für Teil 5 Erfahrung mit der dritten Dimension mit. Die Szenen wirken tatsächlich sehr imposant, der Effekt damit verstärkt. Doch birgt die moderne Technik auch ihre Tücken. Um Kunstblut immer noch so realistisch wie möglich aussehen zu lassen, musste das Team stundenlang neue Mischungen ausprobieren. Das Rezept enthält nun unter anderem Schokoladensoße und Wodka, wie im Presseheft zu erfahren ist. Und dieses Rezept ist ganz gut gelungen.

Geschmacklos
Hin und wieder wird es aber alles andere als geschmackvoll angereicht. Der Ekelfaktor überwiegt den Horroreffekt. Wenn der Laser schon die Augen verbrannt hat, die panische Frau nach dem Sprung aus dem Fenster stirbt, dann noch das Auge über die Straße kullert und zu allem Überfluss ein Reifen den Augapfel zerquetscht - dann erinnert das eher an die überspitzten Ekel-Erlebnisse der Zeichentrickfiguren der "Happy Tree Friends" als an nervenstrapazierenden Horror.
 

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