Patrick Vollrath

Holt er nächsten Austro-Oscar?

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Am 28. Februar rittert Patrick Vollrath in Hollywood um den Oscar.

Von der Uni zur Oscar-Gala: Wovon die meisten Filmstudenten höchstens träumen, ist für Patrick Vollrath (29) wahr geworden. Der Michael-Haneke-Schüler heimste mit seinem Uniabschlussfilm, dem Vater-Tochter-Drama Alles wird gut, prompt eine Oscar-Nominierung in der Kategorie Kurzfilm ein.

Gefeiert
Heute in einer Woche sitzt der Jungregisseur mit Megastars wie Leonardo DiCaprio und Jennifer Lawrence im Dolby Theatre in Los Angeles. Und auch wenn er sich in ÖSTERREICH am SONNTAG nur „Außenseiterchancen“ gibt, feiern ihn nicht wenige Kritiker als Favoriten.

Sympathisch
Vollrath, im deutschen Harz aufgewachsen, der Filmakademie wegen nach Wien übersiedelt, geht sein Oscar-Abenteuer sympathisch-­bodenständig an. Beim „Lunch der Nominierten“ in Los Angeles übte er sich mit DiCaprio im Photobombing. Zur Gala nimmt er seine Hauptdarstellerin Julia Pointner (10) mit.

Dass ihn Österreich für die Oscars gleich einmal vereinnahmt hat, nimmt er mit Humor: „Die Deutschen machen dasselbe. Und jeder hat zu 50 Prozent Recht.“

Patrick Vollrath im Oscar-Interview

ÖSTERREICH: Die Oscar-Verleihung steht vor der Tür. Schon nervös?
Patrick Vollrath:
Nervös nicht, aber ich freue mich sehr darauf. So was erlebt man ja nicht alle Tage. Ich glaube nicht, dass wir ­gewinnen werden. Unser Film geht eher als Außenseiter ins Rennen. Die Vorhersagen sehen einen anderen Film vorne, obwohl doch viele Kritiker Alles wird gut als ihren Lieblingsfilm bezeichnen.

ÖSTERREICH: Was ist Ihnen bei der Bekanntgabe der Nominierung durch den Kopf gegangen?
Vollrath:
Wir waren mit dem Film schon ein Jahr unterwegs, von Cannes bis zum Studenten-Oscar. Dadurch sind wir der Nominierung immer näher gekommen. Als sie bekannt gegeben wurde, habe ich gar nicht viel gedacht. Es war einfach ein euphorischer, erfreuter Moment.

ÖSTERREICH: Beim „Lunch der Nominierten“ konnten Sie schon einmal Hollywood-Luft schnuppern – und ein Fast-Selfie mit Leo DiCaprio ergattern. Wie war’s?
Vollrath:
Sehr lustig. Wir haben viele Leute getroffen, auch wenn wir selbst keinen Star am Tisch hatten. Das Foto mit Leonardo DiCaprio wollte eigentlich mein Kameramann. Ich sollte es nur machen. Aber nachdem Leo bereits am Aufbrechen war, hat er schnell auf Selfie-Modus gestellt, und ich stand noch dort rum. Da dachte ich: Okay, dann fotobombe ich sie jetzt gleich mal.

ÖSTERREICH: Ihre Hauptdarstellerin Julia Pointner möchte in L. A. unbedingt Emma Watson treffen. Wer steht auf Ihrer Liste?
Vollrath:
Ich bin nicht so der „Fanboy“. Es gibt aber natürlich viele Größen, die einen beeindrucken, mit deren Filmen man aufgewachsen ist. Ich würde gern mit James Cameron, Steven Spielberg oder Quentin Tarantino ein Bier trinken. Was Julia angeht, werde ich mein Bestes tun, ihr den Wunsch zu erfüllen.

ÖSTERREICH: Wer außer Julia begleitet Sie nach L. A.?
Vollrath:
Julias Mutter, mein Kameramann, die Produktionsleiterin und der Mischtonmeister.

ÖSTERREICH: Und eine Freundin oder Frau?
Vollrath:
Gibt es leider nicht, von daher kann sie auch nicht mitkommen.

ÖSTERREICH: Sie haben bei Oscar-Preisträger Michael Haneke studiert. Was haben Sie von ihm gelernt?
Vollrath:
Er ist in vielfacher Hinsicht ein Vorbild, ein Mentor, der mich hoffentlich noch lange begleiten wird. Trotzdem ist es mir wichtig, meinen eigenen Weg zu gehen.

ÖSTERREICH: Wie wird der nach dem Oscar aussehen?
Vollrath:
Ich habe zwei Spielfilmprojekte in Arbeit. Und ich möchte gern weiter in Wien bleiben. Ich bin zwar Deutscher, aber ich fühle mich bei euch sehr wohl.

Astrid Hofer

Video zum Thema: "Alles wird gut" - Trailer des Kurzfilms
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