"Räuber" & "Jud Süß"

Österreich bei der Berlinale

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Viel Beifall für den österreichischen Berlinale-Beitrag „Der Räuber“. Am Donnerstag folgt Tobias Moretti in „Jud Süß“.

Festival. Sein Markenzeichen waren die Schusswaffe und eine Ronald-Reagan-Maske: Von 1985 bis 1988 hielt ein Serienbankräuber Österreich in Atem, der bald „Pumpgun Ronny“ genannt wurde. Nach seiner Verhaftung stellte sich heraus, dass Johann Kastenberger (so sein wirklicher Name) ein erfolgreicher Marathon-Sportler war.

Jetzt ist der Gangster, der Selbstmord beging, im Kino auferstanden. Der Räuber (ab 26. 2. im Kino) startete am Montag als österreichisch-deutscher Beitrag im Wettbewerb um den Goldenen Bären. Regisseur Benjamin Heisenberg: „Dies ist ein Film über einen Marathonläufer, der den Bankraub wie einen Sport betrieb und dem eine große Liebesgeschichte in die Quere kam.“

Moretti in der Rolle des Nazi-Filmstars
Der Räuber ist kein klassischer Thriller. Titeldarsteller Andreas Lust: „Der Film sollte nicht das Psychogramm eines traumatisierten Menschen werden. Wir zeigen einen Adrenalin-Junkie, der sich mit den Überfällen bewies, dass er lebte.“ Das erbeutete Geld stopfte der Gangster meist achtlos in Verstecke. Lust: „Das Rauben war für ihn ein Lebens-Sinnlosigkeits-Bewältigungs-System.“

Nach Der Räuber greifen noch zwei österreichische Co-Produktionen in den Berlinale-Wettbewerb ein. Mit Spannung wird Oskar Roehlers Jud Süß – Film ohne Gewissen erwartet; mit Tobias Moretti in der Rolle des Hauptdarstellers des berüchtigten Nazi-Propagandafilms. Jud Süß sowie der bosnisch-österreichische Beitrag On The Path von Jasmila Zbanic haben am Donnerstag Premiere.

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